Dresden - Das Neue Rathaus in Dresden wird derzeit umfassend modernisiert, um das denkmalgeschützte Gebäude zukunftsfähig und barrierefrei zu gestalten. Seit Juli 2025 laufen die Arbeiten, die bis Ende 2029 abgeschlossen sein sollen. Ziel ist es, die Energieeffizienz deutlich zu verbessern, die Haustechnik zu erneuern und den Brandschutz auf den neuesten Stand zu bringen.
Ein wichtiger Meilenstein ist die Installation von 625 Photovoltaikmodulen auf den Dachflächen. Die Anlage mit einer Leistung von 275 Kilowattpeak (kWp) soll bis Anfang November 2025 ans Netz gehen und rund 15 Prozent des Strombedarfs des Rathauses decken. Wenn die neue Gebäudetechnik und Beleuchtung installiert sind, soll der Anteil auf mindestens 20 Prozent steigen. Die erzeugte Solarenergie spart jährlich etwa 107 Tonnen CO₂ – das entspricht der Bindungsleistung von rund 4.300 Bäumen.
Baubürgermeister Stephan Kühn betonte die Dringlichkeit der Sanierung: „Der Brandschutz in dem großen Gebäude ist nicht mehr gegeben, die Haustechnik ist veraltet oder defekt und die Decken in den Obergeschossen sind teils instabil.“ Neben der Modernisierung des Brandschutzes entstehen rund 420 Meter Brandwand und über 1.100 neue Türen, ergänzt durch moderne Rauchableitungen und feuerwiderstandsfähige Decken.
Bis 2030 sollen im Rathaus rund 1.000 Arbeitsplätze für 1.300 Beschäftigte entstehen. Neben der technischen Modernisierung wird der Lichthof zu einem öffentlichen Veranstaltungsort für bis zu 256 Personen umgestaltet. Barrierefreie Zugänge, neue Sanitärräume und eine moderne Akustik sollen das denkmalgeschützte Ensemble funktional erweitern.
Auch die Energieeffizienzstrategie der Stadt Dresden spielt eine zentrale Rolle: Etwa 2.000 LED-Leuchten werden installiert, um den Stromverbrauch dauerhaft zu senken. Die Finanzierung erfolgt teilweise über Fördermittel des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie.
Die Sanierung umfasst insgesamt eine Bruttogrundfläche von 48.000 Quadratmetern – etwa so groß wie sechs Fußballfelder. Die Kosten bis 2030 belaufen sich auf rund 72 Millionen Euro. Damit entsteht ein modernes Verwaltungszentrum, das historische Bausubstanz mit nachhaltiger Technik verbindet.