Do., 30.10.2025 , 11:32 Uhr

Kinder unter 14 Jahren verdächtigt – kein Strafverfahren möglich

Ermittlungen nach Operettenbrand eingestellt

Nach dem Brand in der ehemaligen Staatsoperette Dresden hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen eingestellt. Verdächtigt waren fünf Kinder, die jedoch strafunmündig sind.

Dresden - Die Staatsanwaltschaft Dresden hat das Ermittlungsverfahren zum Brand in der ehemaligen Staatsoperette an der Pirnaer Landstraße eingestellt. Das Feuer war am 6. Juni 2025 ausgebrochen und hatte das Gebäude zu großen Teilen zerstört. Der Dachstuhl stürzte ein, der genaue Sachschaden ist weiterhin nicht bekannt.

Im Zuge der Ermittlungen standen fünf Kinder im Verdacht, das Feuer verursacht zu haben. Drei von ihnen waren zum Tatzeitpunkt elf, zwei zwölf Jahre alt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft sollen sie am Nachmittag des 6. Juni mehrfach unerlaubt in das leerstehende Gebäude eingedrungen sein und dort mit Feuerzeugen und Papier gezündelt haben. Dabei sei unter anderem im Zuschauersaal ein Feuer entfacht worden.

Da die Kinder alle unter 14 Jahre alt sind, gelten sie nach dem Strafgesetzbuch als schuldunfähig. Eine strafrechtliche Verfolgung ist daher nicht möglich. Hinweise auf eine Beteiligung älterer Jugendlicher oder Erwachsener haben sich im Verlauf der Ermittlungen nicht ergeben.

Das Verfahren musste deshalb aus rechtlichen Gründen eingestellt werden. Zuständig für weitere Maßnahmen, etwa zur Prüfung von Aufsichtspflichten oder Schadensersatzfragen, wären nun gegebenenfalls Jugend- und Sozialbehörden.

Die Ermittlungen waren von der Staatsanwaltschaft Dresden in Zusammenarbeit mit der Polizeidirektion Dresden geführt worden.

Das Feuer in der ehemaligen Staatsoperette hatte im Juni für großes Aufsehen gesorgt, da das historische Gebäude seit dem Umzug des Ensembles in das Kraftwerk Mitte 2016 leer stand und als Teil des Stadtbildes an der Pirnaer Landstraße galt.