Chemnitz - In Sachsen ist die Zahl der Arbeitslosen im Oktober 2025 leicht gesunken. Laut Angaben der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit waren 147.651 Menschen arbeitslos gemeldet – 285 weniger als im September. Damit beträgt die Arbeitslosenquote 6,8 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Arbeitslosen jedoch deutlich um 8.051 Personen, was einem Zuwachs von 5,8 Prozent entspricht.
„Die Arbeitslosigkeit ist im Oktober gesunken, weil wieder mehr Menschen mit Aktivierungs- und Qualifizierungsmaßnahmen unterstützt werden konnten“, sagte Klaus-Peter Hansen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen. Angesichts der wirtschaftlichen Lage sei der Rückgang zwar erfreulich, aber mit rund 300 Personen der geringste seit vielen Jahren. Besonders junge Fachkräfte nach der Ausbildung hätten derzeit gute Chancen, eine neue Stelle zu finden.
In den dreizehn Jobcentern Sachsens waren 92.870 Menschen arbeitslos gemeldet, in den elf Arbeitsagenturen 54.781. Während in beiden Bereichen die Arbeitslosigkeit im Monatsvergleich leicht sank, zeigt sich im Jahresvergleich ein Anstieg – besonders in den Arbeitsagenturen, wo 17,7 Prozent mehr Menschen arbeitslos waren als im Oktober 2024.
Die Quote liegt damit auf dem höchsten Oktoberwert seit 2015. Damals waren noch rund 159.400 Menschen arbeitslos. Nach einem Rückgang bis 2019 ist die Zahl seit der Corona-Pandemie wieder gestiegen und erreicht nun den höchsten Stand der vergangenen zehn Jahre.
Regionale Unterschiede in Sachsen
Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit verläuft regional unterschiedlich. Während die Zahlen in Görlitz (minus 2,6 Prozent), im Vogtlandkreis (minus 1,3 Prozent) und im Landkreis Meißen (minus 0,7 Prozent) gesunken sind, verzeichneten Mittelsachsen (plus 2,0 Prozent), Zwickau (plus 1,9 Prozent) und die Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (plus 1,6 Prozent) Anstiege.
Die Spannweite der Arbeitslosenquoten reicht von 5,3 Prozent in der Sächsischen Schweiz-Osterzgebirge bis zu 9,6 Prozent in Chemnitz. In Leipzig liegt die Quote bei 8,6 Prozent, in Dresden bei 7,0 Prozent.
Beschäftigung und offene Stellen
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag im August 2025 bei 1,63 Millionen Menschen. Gegenüber dem Vormonat ergibt sich ein Anstieg um 10.600 Personen, im Vergleich zum Vorjahr jedoch ein Rückgang um rund 18.500 Beschäftigte. Zuwächse gab es vor allem im Gesundheits- und Sozialwesen, während im verarbeitenden Gewerbe, in der Zeitarbeit und im Handel Beschäftigung verloren ging.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften bleibt dennoch hoch. Insgesamt waren im Oktober 30.977 offene Stellen gemeldet – die meisten davon unbefristet (92 Prozent) und in Vollzeit (87 Prozent).
Bewegung auf dem Arbeitsmarkt
Der sächsische Arbeitsmarkt bleibt in Bewegung: Fast 60.000 Zu- und Abmeldungen von Arbeitslosen wurden im Oktober registriert. Rund 9.800 Menschen verloren ihre Beschäftigung, während über 8.400 eine neue Arbeit fanden.
Unterbeschäftigung leicht rückläufig
Neben den offiziell Arbeitslosen zählen weitere 29.473 Menschen zur sogenannten Unterbeschäftigung, etwa Teilnehmende an Qualifizierungsmaßnahmen oder Erkrankte. Insgesamt ergibt sich so eine Unterbeschäftigung von 177.124 Personen. Das sind 981 weniger als im September, aber 2.669 mehr als im Vorjahr. Die Unterbeschäftigungsquote liegt bei 8,1 Prozent.
Trotz des leichten Rückgangs im Oktober zeigt sich damit: Die Arbeitslosigkeit in Sachsen bleibt auf einem vergleichsweise hohen Niveau, und die wirtschaftliche Erholung verläuft verhalten.