Chemnitz- Afrika wird häufig auf Armut und Konflikte reduziert. Dabei ist der Kontinent die Wiege der Menschheit – Ursprung von Wissen, Technik und Kultur. Die Ausstellung „Planet Africa“ im Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz will sichtbar machen, was oft übersehen wird.
Afrika gilt als Wiege der Menschheit – und doch prägen in der öffentlichen Wahrnehmung meist Krieg und Armut das Bild vom Kontinent. Nicht, weil es an anderen Fakten mangelt, sondern weil die Darstellung oft verzerrt ist. Genau das wollen die Macher der Ausstellung „Planet Africa – Eine archäologische Zeitreise“, die jetzt im Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz (smac) eröffnet wurde, ändern. Projektleiter Jörg Linstädter sieht das Problem schon beim Globus: Aus Darstellungsgründen wird Afrika dort deutlich kleiner gezeigt, als es tatsächlich ist.
Auch Sabine Wolfram, Direktorin des smac, betont, dass unser Blick auf Afrika meist durch Bilder von Hungersnöten und Kriegen geprägt sei – dabei sei der Kontinent als Wiege der Menschheit von zentraler Bedeutung. Kuratorin Dr. Ewa Dutkiewicz verweist zudem darauf, dass viele Errungenschaften, auf denen unsere moderne Welt basiert, ihren Ursprung in Afrika haben. Dieses Wissen sei über Generationen weitergegeben worden – und selbst im Supermarktregal stoße man häufiger auf afrikanische Ursprünge, als den meisten bewusst ist. Die Schau ist in sechs große Themenbereiche gegliedert: Sie spannt den Bogen von der Vielfalt Afrikas über die Menschwerdung, Technik und Wissen bis hin zu Handel, Macht und neuen Perspektiven auf die Archäologie von heute. Nach Stationen in Berlin und München ist die Wanderausstellung nun in Chemnitz zu sehen – noch bis 12. April 2026.