Chemnitz- Am Freitagabend erschütterte ein lauter Knall den Chemnitzer Stadtteil Bernsdorf. Anwohner berichten von einem „Donnerschlag“, gefolgt von klirrendem Glas und herabfallenden Trümmern.
In einem Wohnblock an der Bernsdorfer Straße war es in einer Erdgeschosswohnung zu einer heftigen Explosion gekommen – der gesamte Eingangsbereich wurde verwüstet, Fensterrahmen herausgerissen, Splitter flogen meterweit über den Gehweg. Wie die Polizei nun mitteilte, steht die vermutliche Ursache fest: Offenbar kam es bei der Zubereitung von Speisen zu einem folgenschweren Fehler. Ein Spezialist geht davon aus, dass auf einem Gasherd oder in einem Backofen unbemerkt Gas austrat und sich anschließend entzündete. Ein Gas-Luft-Gemisch explodierte – mit enormer Wucht. Die Detonation beschädigte nicht nur die betroffene Wohnung selbst. Auch acht geparkte Autos vor dem Haus wurden in Mitleidenschaft gezogen. Trümmerteile bohrten sich in die Karosserien, Windschutzscheiben gingen zu Bruch. Anwohnerinnen und Anwohner standen fassungslos auf der Straße – viele hatten in Panik ihre Wohnungen verlassen, manche dachten zunächst an einen Anschlag.
Die Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot an. In der zerstörten Wohnung fanden die Einsatzkräfte niemanden mehr – der Bewohner, ein 35-jähriger Mann, lag schwer verletzt auf einer Wiese vor dem Gebäude. Ob er sich selbst aus der Wohnung retten konnte oder durch die Explosion hinausgeschleudert wurde, ist noch unklar. Ein Rettungshubschrauber brachte ihn in eine Spezialklinik. Über seinen Gesundheitszustand ist bislang nichts weiter bekannt. Die übrigen Bewohner des Hauses konnten das Gebäude nach ersten Einschätzungen wieder betreten – dennoch sitzt der Schock tief. Viele sprechen von Glück im Unglück. Hätte sich die Explosion zu einem früheren Zeitpunkt ereignet, etwa am Nachmittag, wenn mehr Menschen im Haus unterwegs sind, hätte das Ganze auch tödlich enden können.
Noch ist unklar, ob der 35-Jährige später mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen muss. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts auf fahrlässige Herbeiführung einer Explosion. Unterdessen laufen statische Prüfungen am Gebäude – ob die Wohnung wieder bewohnbar ist, bleibt zunächst unklar.