Mo., 15.09.2025 , 14:23 Uhr

Robust, reparierbar und einfach Kult – am vergangenen Wochenende, am 14. September, stand das Museum für sächsische Fahrzeuge Chemnitz ganz im Zeichen zweier Legenden der ostdeutschen Fahrzeuggeschichte.

Kult auf zwei Rädern: Chemnitz im Zeichen der Gemischverbrenner

Chemnitz- Wenn Simson und MZ zusammentreffen, wird die Stadt zum Treffpunkt für Kult, Schrauberleidenschaft und jede Menge Geschichten aus alten Garagen. Vom liebevoll restaurierten Klassiker bis zum kreativen Umbau – das Wochenende im Fahrzeugmuseum brachte Zweiradfans aller Generationen zusammen und zeigte, wie lebendig ostdeutsche Zweiradgeschichte noch immer ist.

Robust, reparierbar und einfach Kult – am vergangenen Wochenende, am 14. September, stand das Museum für sächsische Fahrzeuge Chemnitz ganz im Zeichen zweier Legenden der ostdeutschen Fahrzeuggeschichte: Simson und MZ. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher strömten in die Ausstellungshalle und auf das Gelände, um die Vielfalt der Kult-Zweiräder zu erleben. Ob liebevoll im Originalzustand erhalten oder mit viel Fantasie und handwerklichem Geschick umgebaut – die Mopeds aus Suhl und Zschopau ziehen auch heute noch Jung und Alt in ihren Bann. Viele der angereisten Fahrerinnen und Fahrer hatten ihre Schätze extra herausgeputzt und präsentierten stolz, was noch immer in ihnen steckt: jede Menge unverwechselbare 2-Takt-Power. Das Treffen bot eine lebendige Mischung aus Fachgesprächen, Erinnerungen an die Jugendzeit und natürlich purem Fahrspaß.

Ein besonderes Highlight war die Teilnahme des Kulturhauptstadtprojekts #3000Garagen. Der Künstler Martin Maleschka sammelte im Rahmen seiner Arbeit für die kommende Ausstellung „Ersatzteillager“ spannende Fundstücke aus Garagen. Neben originellen Leihgaben wie einem Trabi-Tacho oder einem selbstgebauten Dachgepäckträger für den Shiguli kamen auch an diesem Tag neue Alltagsgegenstände mit Geschichte hinzu, die bald im Museum zu sehen sein werden. Auch die ESKA Automotive GmbH stellte ihre Verbindung zur Simson-Tradition unter Beweis und präsentierte stolz die firmeneigene Simson S51 Enduro. Das Unternehmen, einst Zulieferer für Trabant und Simson, knüpfte damit an seine jahrzehntelange Tradition an.

Natürlich durfte auch der legendäre Moped-Limbo nicht fehlen, bei dem Fahrer und Maschine möglichst tief unter einer Stange hindurch mussten. Dazu kamen die heiß erwarteten Preisverleihungen für die schönste Originalmaschine sowie den kreativsten Umbau. Mit einer Mischung aus Nostalgie, Fachgesprächen und lebendiger Zweiradkultur bot das diesjährige Simson- und MZ-Treffen im Museum für sächsische Fahrzeuge Chemnitz vor allem für Jünger der Gemischverbrenner ein abwechslungsreiches Programm, das die Bedeutung der ostdeutschen Zweiradkultur auch für jüngere Generationen sichtbar machte.