Chemnitz- Vor gut einer Woche stellten die Verantwortlichen in Chemnitz das Programm für die Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 vor. Neben internationaler Kunst und Kultur soll den Besucherinnen und Besuchern auch die Region nähergebracht werden. Diese ist vom Bergbau geprägt und so ist es kein Wunder, dass die erste erlebbare Ausstellung der zukünftigen Kulturhauptstadt unter dem Titel „Silberglanz und Kumpeltod“ die Arbeit unter Tage in den Fokus rückt.
Sie markiert faktisch den Start ins Kulturhauptstadtjahr 2025: Die Ausstellung „Silberglanz und Sachsentod“ im staatlichen Museum für Archäologie, kurz smac, ist die erste Schau des Kulturhauptstadtjahres 2025. Und der Titel deutet es bereits an: Im Mittelpunkt steht der Bergbau in Sachsen. Getreu dem Motto „See the unseen“ taucht die Schau in Welten ein, die sonst verborgen bleiben. Außerdem soll das Kulturhauptstadtjahr auch in die Regionen ausstrahlen. Und wer verstehen will, wie Chemnitz und das Umland „ticken“, kommt nach Ansicht des Ausstellungsleiters Dr. Jens Beuthmann an der Schau im SMAC nicht vorbei.
Die Ausstellung wird anhand von Exponaten erklärt, die in drei Jahren vor allem in der Region zusammengetragen wurden. Dr. Anton Gontscharow, Projektmitarbeiter der Ausstellung, sieht vor allem eine gegenseitige Bereicherung zwischen Gesellschaft und Bergbau.
Neben technischen Errungenschaften spielten damals auch soziale Aspekte eine Rolle die unsere Gesellschaft bis heute prägen. So entstanden aus den sogenannten Knappschaften die Vorläufer unserer heutigen Sozialversicherungssysteme. Bis heute erinnert ein Verbund aus Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung, namens Knappschaft-Bahn-See, an diesen Zusammenhang. Das Wissen über die großen und kleinen Geschichten rund um den Bergbau stammt vor allem aus Büchern, Museen und dem Gespräch mit Zeitzeugen. In der Schau geht es jedoch nicht nur um die Vergangenheit. Auch die Gegenwart kommt im SMAC auf den Tisch oder die Wand. Im Erzgebirge, einer vom Bergbau geprägten Region, soll erneut nach Erzen gegraben werden – mit allen Konsequenzen für Umwelt und Anwohner. Die Stoffe, die dabei im Fokus stehen, sind jedoch auch in jedem Handy zu finden. So müssen sich Besucher im Zweifel mit der Frage auseinandersetzen, wie und zu welchem Preis die Dinge entstehen, die unseren Alltag prägen.
Wer sich mit dem Thema beschäftigen möchte, hat noch bis zum 29. Juni die Möglichkeit, auf 1000 Quadratmetern Ausstellungsfläche den ersten erlebbaren Teil des Hauptprogramms der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 zu erkunden und die Geschichten um den „Silberglanz“ zu entdecken. Und Auch der „Kumpeltod“ ist im Museum vertreten – allerdings im Gegensatz zum Original voll versteuert und zu marktüblichen Preisen.