Dresden - Der Marburger Bund hat den für diese Woche geplanten Streiks an kommunalen Krankenhäusern ausgesetzt. In der Nacht zu Dienstag einigten sich die Gewerkschaft und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber (VKA) auf ein Verhandlungspaket, das nun den Mitgliedern des Marburger Bundes zur Abstimmung vorgelegt wird.
Der Geschäftsführer des Landesverbands Bayern, Klaus-Martin Bauer, bestätigte am Dienstagmorgen, dass der Streik vorerst abgewendet sei. „Wir haben in intensiven Gesprächen eine Einigung erzielt, die nun in die Urabstimmung geht“, sagte Bauer gegenüber der Presse. Der Schwerpunkt der geplanten Arbeitsniederlegungen sollte ursprünglich in Bayern liegen.
Die Organisation der Urabstimmung läuft bereits, teilte der Marburger Bund mit. Die Mitglieder haben nun die Möglichkeit, sich über die Annahme des ausgehandelten Pakets zu entscheiden. Bauer rechnet damit, dass das Ergebnis frühestens in zwei Wochen vorliegt und eine endgültige Entscheidung bis Mitte Februar möglich ist.
Die Streikandrohung hatte in den vergangenen Wochen für Unruhe gesorgt, da viele Patientenversorgungseinrichtungen mit Einschränkungen gerechnet hatten. Mit der nun gefundenen Einigung ist ein Streik vorerst vom Tisch. Ob die Mitglieder das Ergebnis der Tarifverhandlungen akzeptieren, bleibt abzuwarten.
Der Marburger Bund hatte für Mittwoch bis Freitag bundesweite Streiks angekündigt, nachdem die Tarifrunde mit der VKA ergebnislos verlief. Die Gewerkschaft fordert unter anderem bessere Arbeitsbedingungen und höhere Vergütungen für Ärzte und Ärzte in kommunalen Kliniken.
Die Einigung ist ein wichtiger Zwischenschritt, doch auch bei Zustimmung durch die Mitglieder bleibt abzuwarten, wie sich die weiteren Verhandlungen in den kommenden Monaten entwickeln.
In Sachsen sollte nur das Städtische Klinikum Dresden bestreikt werden.