Fr., 31.10.2025 , 16:00 Uhr

Innovationen in der Raumfahrttechnik bald in Sachsen

Raumfahrtfirma OHB baut künftig Satellitenteile in Sachsen

Erst Musikinstrumente, dann Radios, nun Teile für Satelliten: Das Bremer Raumfahrtunternehmen OHB übernimmt das Technisat-Werk in Sachsen. Alle Mitarbeiter sollen bleiben.

Das Raumfahrtunternehmen OHB expandiert und produziert künftig in Sachsen Bauteile für Satelliten. Dazu übernehmen die Bremer das Werk des Elektronikherstellers Technisat in Schöneck im Vogtland. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden, sagte OHB-Vorstandschef Marco Fuchs. Ziel sei es, allen bisherigen Mitarbeitern ein Angebot zu machen. Am neuen Standort würden Teile wie Leiterplatten und Kabelbäume hergestellt.
Kretschmer: «großartiges Signal»

Technisat hatte im Sommer angekündigt, sein Werk mit 70 Mitarbeitern im Vogtland zu schließen und die Produktion nach Polen zu verlagern. Die Übernahme durch OHB sei ein «großartiges Signal», sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). Die Menschen hier hätten stets ihre Wandlungsfähigkeit bewiesen. Gestartet war das Werk einst als Zigarrenfabrik, später wurden Musikinstrumente gebaut und seit Anfang der 1990er Jahre Elektronik wie Radios – in der Corona-Pandemie zeitweise auch Masken.

OHB ist ein börsennotiertes Unternehmen mit rund 3.500 Mitarbeitern, vor allem an den Standorten Bremen und Oberpfaffenhofen bei München. Sie bauen Satelliten etwa für Navigation und Telekommunikation, Aufklärung und Wetterbeobachtung, aber auch Bauelemente für Trägerraketen. 2024 erzielte der Konzern einen Umsatz von gut 1 Milliarde Euro, fuhr aber vor Steuern einen Verlust von 820.000 Euro ein.