Fr., 17.10.2025 , 11:04 Uhr

IHK-Konjunkturumfrage zeigt sinkende Erwartungen

Sachsens Wirtschaft bleibt weiter im Stimmungstief

Die sächsische Wirtschaft kommt nicht aus der Schwächephase. Laut aktueller IHK-Umfrage trüben sich Lage und Erwartungen erneut ein – eine Erholung ist nicht in Sicht.

Chemnitz/Dresden/Leipzig – Die erhoffte konjunkturelle Erholung in der sächsischen Wirtschaft bleibt weiterhin aus. Die aktuellen Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage für Herbst 2025 zeigen eine spürbare Eintrübung der Geschäftslage und erneut deutlich pessimistischere Erwartungen der Unternehmen. Der IHK-Geschäftsklimaindex sinkt auf 97 Punkte und liegt damit unter dem Wert der Vorumfrage.

Die Umfrage basiert auf den Antworten von rund 1.800 Unternehmen mit insgesamt fast 85.000 Beschäftigten. In allen großen Wirtschaftsbereichen verschlechtert sich die Stimmung – wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung.

Industrie mit deutlichem Rückgang

Besonders in der Industrie trübt sich die Lage spürbar ein. Der Geschäftslagesaldo rutscht mit -4 Punkten wieder in den negativen Bereich. Sinkende Auftragseingänge im In- und Ausland sowie steigende Kosten belasten die Betriebe. Nur noch 30 Prozent melden eine Auslastung von über 85 Prozent. Etwas besser entwickeln sich lediglich die Branchen Chemie und Pharmazie.

Bauwirtschaft stagniert – Handel verliert stark

Im Baugewerbe bleibt die Lage stabil, aber ohne positive Impulse. Der Lagesaldo liegt wie im Frühjahr bei 16 Punkten. Im Handel hingegen bricht die Stimmung ein: Der Einzelhandel fällt auf -14 Punkte, der Großhandel auf -8 Punkte. Geringe Kaufbereitschaft und wirtschaftliche Unsicherheit sorgen für Umsatz- und Ertragsrückgänge.

Dienstleister am zufriedensten – Verkehrsgewerbe und Tourismus mit gemischtem Bild

Die besten Werte erzielen noch die Dienstleister, auch wenn der Saldo leicht auf 30 Punkte sinkt. Im Verkehrsgewerbe verbessert sich die Lage leicht, die Erwartungen hingegen verschlechtern sich deutlich. Im Gast- und Tourismusgewerbe zeigt sich nach dem Einbruch im Frühjahr eine leichte Stabilisierung, jedoch bei gleichzeitig sinkenden Prognosen.

Investitionen und Beschäftigung bleiben verhalten

Die Investitionsbereitschaft bleibt niedrig: Über die Hälfte der Unternehmen plant keine oder sinkende Ausgaben. Auch bei den Beschäftigten überwiegend Zurückhaltung – zwei Drittel wollen die Belegschaften stabil halten, 22 Prozent rechnen mit Personalabbau.

Größte Risiken: Arbeitskosten und Inlandsnachfrage

Als wichtigste Belastungsfaktoren nennen die Unternehmen steigende Arbeitskosten und eine schwache Inlandsnachfrage. 67 Prozent sehen die Lohnentwicklung als Risiko, 57 Prozent befürchten eine zu geringe Nachfrage im Inland.

Eine Trendwende ist laut den IHKs nur möglich, wenn sich das außenwirtschaftliche Umfeld verbessert und die Industrie aus der Wachstumsschwäche herauskommt. Aktuell aber bleibt die Stimmung gedämpft.