Dresden - Die Staatsanwaltschaft Dresden und die Polizeidirektion Dresden ermitteln wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdelikts sowie gefährlicher Körperverletzung in Klingenberg-Colmnitz.
Am 16. September 2025 gegen 17 Uhr griff ein bislang unbekannter Täter im Bereich des Bahnhofs eine 27-jährige Pakistanerin an. Er legte ihr unvermittelt ein Strangulationswerkzeug um den Hals und zog es zu. Die Frau konnte sich befreien und fliehen.
Bei der Geschädigten handelt es sich um eine Aktivistin für Frauenrechte, die in Pakistan politisch verfolgt wurde. Vor diesem Hintergrund hat der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen. Hinweise auf den Täter gibt es bislang nicht.
Die Staatsanwaltschaft und Polizei bitten um Zeugenhinweise. Wer Wahrnehmungen am Tatort gemacht hat oder Angaben zum Täter machen kann, wird gebeten, sich unter der Telefonnummer (0351) 483 22 33 bei der Polizeidirektion Dresden zu melden.
Aus der Politik gibt es scharfe Reaktionen. Lisa Thea Steiner, Sprecherin für Gleichstellung im Landesvorstand der Linken Sachsen, sprach von einem Femizid-Versuch und betonte: „Patriarchale Gewalt ist überall. Dieser Angriff zeigt: Wer für Frauenrechte kämpft, lebt auch in Sachsen gefährlich.“
Auch Anouschka Noack, Landessprecherin der Linksjugend Sachsen, verwies auf eine zunehmende Verrohung des gesellschaftlichen Diskurses und forderte eine klare gesellschaftliche Antwort auf solche Taten.
Die Linke fordert unter anderem den Ausbau von Schutzräumen und Beratungsstellen, eine konsequente Strafverfolgung sowie die Aufnahme des Straftatbestandes „Femizid“ ins Strafgesetzbuch.
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Dresden und der Polizeidirektion dauern an.