So, 22.05.2022 , 14:57 Uhr

141.827 Arbeitnehmern droht eine Rente unter dem Grundsicherungsniveau

Sachsen – In Sachen droht jedem siebten Arbeitenden mit Vollzeitjob eine Rente unter dem Grundsicherungsniveau. 141.827 Arbeitnehmer verdienen derzeit zu wenig um nach 45 Jahren eine Rente oberhalb des Grundsicherungsniveaus zu bekommen, antwortete das Bundesarbeitsministerium für Sachsen auf Anfrage von Sören Pellmann (Linke).

Der Lohn müsse auch zu einer Rente führen, von der man gut leben könne, sagte Pellmann am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Wenn über 140.000 Vollzeit-Arbeitnehmer in Sachsen zu wenig verdienen, um eine Rente oberhalb von Hartz IV zu bekommen, dann läuft einiges grundsätzlich falsch, sprach er weiter. Auch angesichts der explodierenden Preise brauche man höhere Löhne und ein deutlich höheres Rentenniveau in Deutschland. In der restlichen EU sei das Rentenniveau im Schnitt um zehn Prozent höher.

Pellmann ist Ostbeauftragter der Linksfraktion im Bundestag. Nach Angaben des Bundesarbeitsministeriums liegt das Grundsicherungsniveau derzeit in Sachsen bei 747 Euro im Monat. Für eine Rente auf diesem Niveau müsste man ein Jahresgehalt von 21 959 Euro beziehen. Nach Darstellung des Ministeriums kann allein aus der Höhe einer Altersrente der gesetzlichen Rentenversicherung nicht auf Bedürftigkeit in der Grundsicherung geschlossen werden, da etwa weitere Einkommen und der Haushaltskontext nicht berücksichtigt sind. (mit dpa)

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