Do, 03.11.2022 , 11:20 Uhr

Kretschmer sieht dringenderen Bedarf an anderer Stelle

49-Euro-Ticket - Kretschmer unzufrieden

Sachsen - Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer hat sich über die Verständigung von Bund und Ländern auf ein 49-Euro-Ticket als unzufrieden gezeigt. 

Zum einen würden die Regionalisierungsmittel des Bundes nicht ausreichen, mit deren Hilfe die Länder bei den Verkehrsunternehmen Bahn- und Busverbindungen bestellten. Zum anderen wolle der Bund mit dem Ticket ein neues Angebot schaffen, sagte Kretschmer nach Beratungen der Ministerpräsidenten der Länder mit Kanzler Olaf Scholz am Mittwoch in Berlin. «Da ist die Frage, was kommt zuerst und macht man hier nicht im Zweifel den dritten Schritt vor dem ersten.», so Kretschmer.

Im öffentlichen Personennahverkehr sorgten enorme Kostensteigerungen etwa bei der Energie dafür, «dass das Geld nicht reicht», so Kretschmer. Strecken würden ausgedünnt oder stillgelegt. «Dieses Geld muss erst mal auf den Tisch». Einen Teil habe der Bund zugesagt, das reiche aber nicht aus. «Der Bundesregierung war das 49-Euro-Ticket, dieses Symbol, noch wichtiger, da ist jetzt Geld vorhanden. Ich finde, das ist die falsche Reihenfolge.» Aber man müsse nun damit umgehen.

Bund und Länder verständigten sich in Berlin darauf, dass im kommenden Jahr ein bundesweit gültiges 49-Euro-Monatsticket für Busse und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr eingeführt wird. Geplant ist das digitale Deutschlandticket im monatlich kündbaren Abonnement.

Die Länder hatten eine Erhöhung der Regionalisierungsmittel von diesem Jahr an zur Bedingung gemacht, dass sie ein 49-Euro-Ticket mitfinanzieren. Der Bund hatte vor den Beratungen mit den Ländern angeboten, diese Mittel zu erhöhen. (mit dpa)

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