Mi, 15.02.2017 , 16:45 Uhr

590.000 Euro für Betreuung von Schlaganfallpatienten

Dresden – Allein in Dresden erleiden jährlich rund 4.500 Menschen einen Schlaganfall. Schnell und gut werden Patienten mit einem Schlaganfall in Ostsachsen behandelt – bei der Akutversorgung gehört die Dresdner Uniklinik zu den Spitzenreitern. Vor allem bei der Nachsorge der Betroffenen muss allerdings nachgebessert werden. Mit 590.000 Euro fördert der Freistaat ein entsprechendes Projekt.

Mit einer Zuwendung in Höhe von 590.000 Euro fördert das sächsische Sozialministerium das Telemedizin-Projekt INAN-SOS. Dieses will die ambulante Nachsorge von Schlaganfallpatienten in das bestehende ostsächsische Schlaganfallnetzwerk einbinden. So soll die bereits bestehende Versorgung von Schlaganfallpatienten optimiert werden. „Die technische Plattform ist nur ein Instrument, um die Nachsorge und deren Dokumentation zu vereinfachen. Es ist also der erste Schritt, um die gesamte Versorgungskette auf eine technische Grundlage zu stellen“, sagte Jessica Barlinn, die an der Entwicklung des Projekts beteiligt war.

Neben der technischen Vereinfachung will das Projekt das Risiko eines erneuten Schlaganfalls verringern. Dazu sei es besonders wichtig, dass die medizinischen Empfehlungen konsequent umgesetzt werden. An dieser Stelle kann die Telemedizin laut Staatssekretärin Andrea Fischer eine wichtige Rolle einnehmen: „Wir haben bereits ein funktionierendes Akutversorgungssystem, das sich wie ein Spinnennetz über Dresden und Ostsachsen erstreckt. Doch bei der Nachsorge müssen wir noch nachbessern.“ Unklar ist allerdings noch, wie das Projekt praktisch umgesetzt werden soll. Denn momentan trifft die Telemedizin noch auf viele technische Hindernisse. Darüber hinaus weigern sich noch viele Hausärzte, Physiotherapeuten und Fachärzte, in neue Technologien zu investieren.

Schlaganfälle sind momentan die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. Gleichzeitig bilden sie auch die häufigste Ursache für Invalidität im Erwachsenenalter.
Durch das Projekt soll sich die Versorgungssituation vor allem im ländlichen Raum verbessern.

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