Mo, 18.03.2024 , 19:00 Uhr

Ermittlungen laufen

Abschiebe-Häftling aus Notaufnahme in Dresden geflohen - Fahndung läuft

Dresden - Ein Häftling nutzt eine Notbehandlung in einem Krankenhaus in Dresden zur Flucht. Der mehrfach vorbestrafte Mann sollte in wenigen Tagen abgeschoben werden. Alles scheint geplant.

Ein Abschiebehäftling ist am Sonntag nach der Behandlung in einer Notaufnahme in Dresden geflohen. Der 25-Jährige hatte am Sonntagnachmittag den begleitenden Beamten auf dem Parkplatz der Klinik zu Boden gestoßen und war dann zu Fuß weggerannt, wie eine Sprecherin der Landesdirektion Sachsen am Montag mitteilte. Die Justizbeamten hätten den Mann nicht mehr einholen können.

Die Flucht habe geplant gewirkt, erläuterte die Sprecherin. Der 25-Jährige habe am Sonntag im Abschiebegefängnis in Dresden über starke Schmerzen an seiner Hand geklagt, nachdem er sich diese in einer Tür eingeklemmt hatte. Da die Hand immer weiter angeschwollen war, wurde er in das städtische Klinikum Dresden gebracht und behandelt, wie die Sprecher der Landesdirektion erklärte. Dabei sei der Häftling mit einer Führungsfessel an einen Beamten fixiert und einer zusätzlichen Handfessel gesichert gewesen. 

Nach der Behandlung wurde der Häftling zum Dienstfahrzeug geführt und die Führungsfessel zum Einstieg in das Auto gelöst, hieß es weiter. Diesen Moment habe der 25-Jährige zur Flucht genutzt. Er sei zu zwei wartenden Männern gerannt und mit diesen gemeinsam geflüchtet.

Der 25-Jährige war Ende 2015 nach Deutschland gekommen, sein Asylantrag sei abgelehnt worden, teilte die Sprecherin der Landesdirektion mit. Der Mann war immer wieder straffällig geworden und wegen mehrerer Delikte in Deutschland vorbestraft. Unter anderem hatte er wegen gefährlicher Körperverletzung mit Ladendiebstahl eine Bewährungsstrafe erhalten. Er war am Donnerstag in das Gefängnis in Dresden gekommen und sollte an diesem Mittwoch nach Russland abgeschoben werden. Die Polizei wurde eingeschaltet. (dpa)

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