Di, 15.09.2020 , 18:27 Uhr

Afrikanische Schweinepest bald auch in Sachsen?

Dresden - Der deutschlandweit erste aufgetauchte Fall von Afrikanischer Schweinepest in Brandenburg hat auch Auswirkungen auf Sachsen. Staatsministerin Petra Köpping hat am Dienstag zum weiteren Sachstand sowie Präventionsmaßnahmen informiert.

Die Afrikanische Schweinepest könnte schon bald auch Sachsen erreichen, da ist sich Sozialministerin Petra Köpping sicher. Am Dienstag war die Afrikanische Schweinepest, kurz ASP, eines der zentralen Themen im Kabinett. Erste Präventionsmaßnahmen, wie beispielsweise eine 124 Kilometer lange Wildabwehrbarriere an der Grenze zu Polen, wurden bereits ergriffen. Gleichzeitig wurden viele Gespräche mit Bauernverbänden und den Jägern geführt, erklärt Petra Köpping. Demnach sollen zum einen mehr Schweine geschossen und zum anderen Schweineanlagen besser durch Zäune vor infizierten Tieren geschützt werden. Gleichzeitig sollen auch Hygiene- und Seuchenmaßnahmen eingeleitet werden, so Köpping weiter. 

ASP kann nicht auf Menschen übertragen werden und ist für uns somit ungefährlich. Für Hausschweine und Wildschweine allerdings endet eine Infektion mit der Schweinepest in den meisten Fällen tödlich. Es sei nur eine Frage der Zeit bis auch im Freistaat Fälle der Afrikanischen Schweinepest auftreten würden, erklärt Petra Köpping. Sollte das der Fall sein, wird wie folgt gehandelt. Neben der Einberufung des Krisenstabs, werden auch verschärfte Maßnahmen gelten. So sollen beispielsweise bestimmte Jagdauflagen untersagt werden. Zusätzlich sollen in Wäldern Fanganlagen für Wildschweine aufgebaut werden. 

Durch den Fall in Brandenburg ist auch die Ausfuhr von deutschem Schweinefleisch in Nicht-EU-Länder zum Erliegen gekommen. So haben beispielsweise China, Japan und Südkorea den Import eingestellt. Eine Ausfuhr in andere EU-Länder ist aktuell weiterhin möglich, da innerhalb der Europäischen Union ein sogenanntes Regionenprinzip akzeptiert wird. Sollte es allerdings in Sachsen zu Fällen kommen, wären Landwirte und Schlachtbetriebe von diesem Exportverbot betroffen. In den kommenden Wochen könnte es auch im Freistaat soweit sein. Viele verendete Tiere könnten dann beispielsweise von Pilzsammlern gefunden werden. Sollte das der Fall sein, seien diese umgehend einer Gesundheitsbehörde zu meldet, appelliert Köpping an die Bürger im Freistaat.

Um auf die Afrikanische Schweinepest aufmerksam zu machen, hatte das Sozialministerium bereits vor einigen Wochen eine Plakat- und Postkarten-Kampagne gestartet. Weitere Informationen zum Thema gibt es unter www.sms.sachsen.de

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