Mi, 19.12.2018 , 16:56 Uhr

Aktionsnetzwerk schreibt offenen Brief an Leipziger Messe und erhält Antwort

Leipzig - Auch in 2018 polarisierte die Leipziger Buchmesse durch die Zulassung der Teilnahme rechter Verlage.

In den vergangenen Jahren waren mitunter der Antaios-Verlag, die „Compact“-Zeitschrift und die Wochenzeitung „Junge Freiheit“ vertreten.

Im Vorfeld zur Buchmesse 2019 schrieb Irena Rudolph-Kokot vom Aktionsnetzwerk "Leipzig nimmt Platz"  einen offenen Brief an Messedirektor Oliver Zille. In diesem heißt es unter anderem:

"Sie [...] argumentieren mit der Meinungsfreiheit für die Teilnahme solcher Verlage, betonten aber auch immer, dass die Messe Leipzig sich einem demokratischen Miteinander in Vielfalt verpflichtet sieht."

Noch am selben Tag äußerte sich das Messeunternehmen zu dem Statement:

"Wir verstehen uns als Plattform für einen offenen und respektvollen Meinungsaustausch und tragen damit zur Demokratiebildung bei. Zahlreiche Veranstaltungen [...] spiegeln dieses Ansinnen wider und setzen damit aus zahlreichen Puzzlestücken das Bild eines weltoffenen miteinaders zusammen."

Rudolph-Kokot ist der Meinung, dass sich Leipzig nun als Zivilgesellschaft auf der Messe präsentieren sollte.

Dieser geplante dauerhafte Lesestand "Zivilcourage für gelebte Vielfalt" soll zur nächsten Buchmesse Einzug finden und als Gegengewicht zu den neu-rechten Verlagen dienen. Zu dessen Umsetzung kam es, aufgrund zu zahlender Standgebühren, bisher noch nicht. Auf den Vorwurf der "Verunmöglichung" durch die Leipziger Messe, entgegnete das Unternehmen mit dem Gleichheitsprinzip. Dieses soll gleiche Konditionen für alle Aussteller schaffen.

Abschließend weißt Rudolph-Kokot im offenen Brief auf die Verpflichtung der Leipziger Messe gegenüber der Leipzigerinnen und Leipziger hin, die sich als Zivilgesellschaft gegen rechte Vereinnahmung wehrt. So heißt es weiter:

"... die Leipziger Messe rollt dem publizierendem Teil des neu-rechten Spektrums den roten Teppich aus und scheut jeden damit verbundenen Konflikt."

Auf diesen Vorwurf ging die Messe nicht weiter ein.

Nun soll es am 9. Januar zu einem Gespräch der beiden Parteien kommen, bei dem eine Lösung gefunden werden soll, wie sich die Leipziger Zivilgesellschaft auf der Leipziger Messe präsentieren kann.

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