Mi, 24.03.2021 , 10:55 Uhr

Aktuelle Rechtslage 2021 zu Nahrungsergänzungsmitteln

Cannabis ist illegal und hat seinen schlechten Ruf weg und wird diesen mit Sicherheit für viele weitere Jahre innehaben. Dabei ist diese Pflanze eine der ältesten Nutzpflanze der Welt. Die Menschen stellen aus den Fasern der Hanfpflanze seit mindestens zehntausend Jahren Papier, Lebensmittel, Kleidung und Treibstoff her. Die psychoaktive Wirkung einiger Pflanzenteile ist ebenfalls seit über 3000 Jahren bekannt. Forscher und Wissenschaftler untersuchen seit Jahrzehnten eine weitere Wirkung des Cannabidiol, was inzwischen in aller Munde ist.

Wie verhält es sich mit der aktuellen Rechtslage?

Da Cannabidiol keine psychoaktive Wirkung aufweist, fällt es im Vergleich zu THC nicht unter das Betäubungsmittelgesetz. Anzumerken ist an dieser Stelle, dass in der letzten Zeit immer wieder neue Produkte aufkamen, die kurz danach wieder vom Markt genommen werden mussten. Daher stellt sich die Frage, CBD in Deutschland legal kaufen, ist das möglich? Inzwischen ist dies möglich, auch in Deutschland CBD unter verschiedenen Deklarationen in Apotheken, Drogerien oder in Onlineshops zu kaufen. Für die angebotenen Produkte gibt es mit die strengsten Vorgaben, die durch die Europäischen Union überwacht werden. In diesen ist genau festgelegt, welchen Rest-THC-Gehalt eines dieser Produkte aufweisen darf. Dieser ist mit maximal 0,2 Prozent angegeben. Darüber hinaus wird vorgeschrieben, dass die Produkte ausschließlich von zertifizierten EU-Nutzhanf-Sorten stammen dürfen.

Legal ist das CBD, sobald es verarbeitet ist und in dieser Form im Handel angeboten wird. Die deutsche Gesetzgebung sieht vor, dass CBD beispielsweise als Öl angeboten werden darf. Das bedeutet, dass in Deutschland unverarbeitete Produkte, wie Tee oder Blüten sowie CBD-Zigaretten nicht im Handel angeboten werden dürfen, Kapseln und Liquids wiederum sind absolut legal zu erwerben. Darüber hinaus hat die EU-Kommission im Dezember 2020 bestimmt, dass Cannabidiol-Produkte als Lebensmittel eingestuft werden dürfen.

Das ECS-System

Damit die Wirkung von Cannabidiol besser zu verstehen ist, gilt es etwas auszuholen und die Funktion des ECS-Systems zu erklären. Das Endocannabinoid-System ist das umfangreichste biologische System im menschlichen Körper und ist ein Teil des zentralen Nervensystems. Dort übernimmt das ECS-System den Ausgleich aller physiologischen Funktionen: die Homöostase. Beteiligt ist das System an vielen wichtigen Prozessen wie bspw. der Leistung-, Konzentrations- und Lernfähigkeit, der Stressregulierung, der Stimmung, dem Appetit und Schlaf sowie vielen mehr.

In diesem System stellen die Cannabinoid-Rezeptoren CB1 und CB2 eine wichtige Funktion dar. Sie funktionieren wie ein Schloss und sind in der Lage an die Cannabinoide anzudocken, um diese zu aktivieren oder zu deaktivieren. Durch die Aktivierung wird eine Reihe von bio-chemischen Vorgängen ausgelöst und diese wirken regulierend auf das menschliche System ein.

Ein gesunder Körper ist in der Lage Endocannabinoide in der Menge selbst herzustellen, wie sie benötigt werden. In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass zu viele oder zu wenige Endocannabinoide Pathologien wie bspw. Autismus, Depression oder Epilepsie zur Folge haben können. Kommt es zu einer Störung des ECS-Systems aufgrund einer Krankheit oder massiven Stress, kann der Einsatz von Phytocannabinoiden sinnvoll sein. Der veränderte Endocannabinoid-Spiegel wird so ausgeglichen und fällt in den Normbereich zurück. Wie bereits erwähnt, erzeugt CBD keine psychoaktive Wirkung, womit der Einsatz legal und zugleich förderlich für ein gut funktionierendes ECS-System ist.

Schmerzlinderung

Der Einsatz des Wirkstoffs kann bei einigen Beschwerden absolut sinnvoll sein, da er schmerz-lindernde Eigenschaften besitzen soll, wird es inzwischen häufig auch Schmerzpatienten empfohlen. Oft lösen die herkömmlichen Schmerzmittel starke Nebenwirkungen im Verlauf einer Schmerztherapie auf und CBD Öl ist hierbei eine Möglichkeit, die Therapie zu unterstützen. Auch bei Stress- und Schlafproblemen wird es empfohlen. Innerhalb solch einer Therapie geht es darum, den nervösen Zuständen, den Schlafstörungen sowie dem Stress entgegenzuwirken. Zudem soll CBD sich positiv auf Migräne, Rheuma, Arthrose, Rücken-schmerzen und Depressionen auswirken.

Wie verhält sich die Sachlage in anderen Ländern?

Viele die diese Produktpalette, wie Öle, Kapseln oder Cremes nutzen, möchten diese in den Urlaub mitnehmen. In diesem Zusammenhang stellt sich eine wichtige Frage: Ist CBD in anderen Ländern ebenfalls legal? Hierbei handelt es sich um ein komplexes Thema, da die Länder über die EU-Bestimmungen ihre eigenen Gesetze aufstellen dürfen. So sind in Österreich bspw. CBD Produkte legal, sofern der THC Gehalt von 0,3 Prozent nicht überschritten wird und die Produkte als „Aromaprodukt“ vertrieben und gekennzeichnet werden. Etwas toleranter behandeln das Thema die Eidgenossen. Dort sind diese Produkte sogar noch legal, wenn der THC-Gehalt nicht höher als ein Prozent ist. Daher sollte jeder sich vor seiner Reise informieren.

Alle Angaben ohne Gewähr. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass dieser Artikel keine Rechtsberatung darstellt und die hier angemachten Angaben ohne Gewähr und/oder ohne rechtliche Verbindlichkeit gemacht werden.

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