Fr, 20.09.2019 , 10:21 Uhr

AWO Sachsen fordert mehr Personal in Kitas

Dresden - Zum Weltkindertag am 20. September fordert die AWO Sachsen Maßnahmen zur Verbesserung der Personalsituation in den sächsischen Kitas.

Der Fachkräftemangel ist in den Kindertageseinrichtungen angekommen. Das ergab eine Umfrage an die Träger der AWO in Sachsen von Mai bis Juli 2019. Demnach gibt es nicht eine Kita, die vom Problem unbesetzter Personalstellen nicht betroffen ist.  Die Anzahl der offenen Stellen pro Träger schwankt dabei – je nach Größe des Trägers – zwischen zwei und 20 unbesetzter Stellen.

„Die Entwicklung in unseren Kindergärten ist drastisch“, betont Landesgeschäftsführer David Eckardt, „es kommt immer häufiger vor, dass wir als AWO gemeinsam mit dem Träger nur in enger Zusammenarbeit mit Behörden, Landesjugendamt, Kommunen, Elternvertretungen und der Einrichtung in buchstäblich letzter Minute Lösungen erarbeiten, um die Kündigung von Betreuungsverträgen zu verhindern. Das ist von allen Seiten mit einem sehr hohen Aufwand verbunden und auf Dauer nicht hinnehmbar. Wenn sich an dieser Situation nicht bald etwas ändert, wird ein Betreuungsengpass zukünftig nicht mehr zu verhindern sein – Leidtragende sind dabei in erster Linie die Eltern.“

Die AWO Sachsen hat ein Situationspapier erarbeitet, indem sie Lösungsansätze für die Gestaltung der Personalsituation in den sächsischen Kitas vorstellt und sich als Gesprächspartner für die Koalitionsverhandlungen zur Verfügung stellt, um notwendige Schritte zur Bekämpfung des Fachkräftemangels im sächsischen Regierungsprogramm zu verankern. Dazu zählen u.a. die finanzielle Besserstellung innerhalb der Erzieher*innenausbildung, der Ausbau der Praxisanleitung und die Weiterentwicklung der Qualitätsstandards in der Ausbildung.

Des Weiteren haben die Forderungen aus dem von der AWO Sachsen 2017 erarbeiteten Strategie zur Verbesserung der Kita-Rahmenbedingungen in Sachsen weiter Bestand. Das betrifft vor allem die die weitere Absenkung des Betreuungsschlüssels und Anerkennung von vier Stunden Vor- und Nachbereitungszeit sowie die Freistellung der Leitungstätigkeit unabhängig von der Anzahl der Beschäftigten. „Die Problematik, dass diese Forderungen mit einem noch höheren Bedarf an Fachkräften einhergehen, ist uns vollends bewusst“ betont David Eckardt.  „Umso wichtiger ist es, dass die Erzieher*innenausbildung endlich attraktiver gestaltet und dem Fachkräftemangel wirkungsvolle Maßnahmen entgegensetzt werden. Wir als AWO Sachsen stehen für die Ausgestaltung dieser dringend notwendigen Maßnahmen jederzeit als Gesprächspartner zur Verfügung.“

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