Mi, 11.01.2017 , 19:00 Uhr

Baubeobachter der Woche - Unterwegs in der alten Hauptpost

 

Leipzig - Der Baubeobachter der Woche hat sich in dieser Woche auf den Weg in die Leipziger Innenstadt gemacht. Am Augustusplatz wird die Alte Hauptpost in mehreren Bauabschnitten und -teilen saniert. 

Zwischen 1961 und 1964 wurde die, von DDR-Architekt Kurt Novotny entworfene, Alte Hauptpost gebaut. Damals diente sie als Fernmelde- und Telegraphenamt und steht seit den 2000er Jahren unter Denkmalschutz. Die FUCHSHUBER ARCHITEKTEN wagten sich an die schwierige Aufgabe, zusammen mit der Post Development und der denkmalneu planfabrik GmbH, die Alte Hauptpost zu sanieren.

Der Gebäudekomplex besteht aus fünf Teilen. Zum einen die Alte Hauptpost direkt am Ring, die unter Denkmalschutz steht. Hier wird sich in Zusammenarbeit mit der Stadt Leipzig um die Fassadenrekonstruktion gekümmert. Außerdem gehört ein Hotelneubau zum Komplex, der im vorhandenen Zwischenbau eingefügt wird. Dort soll in Zukunft ein "Motel One" einziehen und der Stadt Leipzig somit insgesamt 301 Betten bieten. Desweiteren entsteht im Gebäudeinnenkomplex ein Apartmentwohnen sowie eine Praxisklinik. Dort wird auch das Bauteil 3 rekonstruiert, in das in Zukunft ein Edeka einziehen wird sowie Nutzfläche für andere Gewerbe entsteht.

Die Sanierung eines denkmalgeschützten Gebäudes bringt einige Herausforderungen mit sich, allen voran der Spagat zwischen dem Bewahren der alten DDR-Architektur, gleichzeitig aber auch neue Bedingungen wie Schall- und Wärmeschutz einzuhalten. 

Das Hotel, welches am Bauteil 2 entsteht, wurde als Stahlbeton-Skelettbau entworfen, wird über sieben Etagen verfügen und eine Fassade aus Naturstein besitzen. Vom Hotel aus wird man dann einen guten Blick zum Bauteil 1 haben, der die Alte Hauptpost beherbergt. Dort werden derzeit neue Fenster eingesetzt. Im Gebäude der damaligen Fernmeldehalle wurde das Relief von Ernst Thälmann abgehangen und restauriert. Im Bauteil 3, in das der Edeka einziehen wird, werden derzeit die Decken mittels eines Deckenlastverfahrens auf ihre Tragfähigkeit getestet. 

Außer mit dem Denkmalschutz müssen sich die Investoren und Architekten nicht nur mit dem Winter auseinandersetzen, sondern stehen auch massiven und häufigen Baustellendiebstählen gegenüber. Fast täglich wird auf der Baustelle eingebrochen. Um dem vorzubeugen haben sich die Bauherren nun entschieden diverse Schutzmaßnahmen auf dem Gelände zu installieren. 

Einen genauen Termin zur Fertigstellung kann für den Gebäudekomplex der Alten Hauptpost nicht festgelegt werden, da die einzelnen Bauteile nacheinander bearbeitet werden. Bis 2018 müssen sich die Leipziger allerdings noch gedulden, bevor die Sanierung der Alten Hauptpost abgeschlossen sein wird. 

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