Di, 08.10.2019 , 17:28 Uhr

DAVE Festival baut Brücken zwischen Club- und Hochkultur

Dresden - Grenzen einreißen und neue Brücken bauen - dieser Mission hat sich das DAVE Festival verschrieben, das dieses Jahr vom 18. bis 27. Oktober stattfindet. 

Im Rahmen von DAVE entstehen innovative Formate, die elektronische Kunst und Musik an ungewöhnliche Orte wie Residenzschloss, Militärhistorisches Museum, Thalia Kino oder in die Martin Luther Kirche bringen, dazu kommen Diskussions- und Bildungsveranstaltungen, Kunstausstellungen und -performances, Radiosendungen und Plattenbörse. Natürlich werden auch klassische Parties nicht zu kurz kommen. Wie jedes Jahr werden lokale Talente aus Dresden hervorgehoben und besonders in den Fokus gestellt, diesmal sind das Malena und Franssen mit ihrem Techno-Label Konnektivmusik. 

Das diesjährige Motto "RETROFUTURE" schneidet neben der offenkundigen ästhetischen Perspektive auch die soziale Relevanz der Clubkultur an. Neben der Funktion des Eskapismus und der ästhetischen Auseinandersetzung mit verschiedenen Kunstrichtungen dient der Club als Ort für gesellschaftspolitische Debatten, die verhandeln, wie man in Zukunft miteinander leben will. Es geht nicht darum, der eigenen Zeit zu entkommen oder eine vergangene Zukunft zu glorifizieren, sondern darum, mit den Potenzialen der Vergangenheit im Rücken die Gegenwart als Zeit permanenten Aufbruchs zu begreifen, denn sie ist zugleich der Ort, wo das Feld der Zukunft beginnt. Nicht zuletzt deswegen wird mit zahlreichen verschiedenen Workshops auch ein großes Augenmerk auf Weiterbildung und Nachwuchsförderung gelegt. Ebenso sorgen Formate wie der DAVE DJ Contest dafür, dass auch Neulinge in der Szene Fuß fassen können.

Die Clubszene Dresdens hat mit mangelnden Förderungen, Lärmschutzproblemen und Clubschließungen keinen leichten Stand, muss sich oft als Kulturbereich rechtfertigen, der ebenso seine Daseinsberechtigung hat wie Semperoper, Albertinum und Staatsschauspiel. Das DAVE Festival ist somit auch ein gelungenes Beispiel dafür, wie sich ehrenamtliches und subkulturelles Engagement auszahlen und für mehr Sichtbarkeit und Anerkennung vonseiten der Stadt sorgen kann. Ob Konzert oder Party, Kunstperformance oder Installation, Workshops, politische Diskussionen oder mulitsensorisches Spezialdinner - auch die mittlerweile sechste Festival-Ausgabe hält wieder einige Überraschungen bereit. 

Weitere Informationen finden Sie auf der Website des DAVE e.V.

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