Mo, 12.09.2022 , 16:45 Uhr

2. Spieltag: SG BBM Bietigheim vs. HC Elbflorenz 33:31 (16:11)

Defensive bleibt Achillesferse – HC Elbflorenz unterliegt in Bietigheim

Dresden - Der HC Elbflorenz hat am Sonntag die erste Niederlage der Saison verzeichnet. Hier der Spielbericht gegen Bietigheim.

Symbolfoto

Der HC startete ohne den verletzten Nils Holger Kretschmer und Mannschaftskapitän Sebastian Greß, welcher aufgrund anstehender Vaterfreuden nicht mit nach Bietigheim gereist war. Ebenso fehlte Michael Schulz am Kreis wegen Verletzung. Auch die SG musste vor dem Spiel auf Leistungsträger verletzungsbedingt verzichten, wie z. B. Rechtsaußen und Torschütze vom Dienst Christian Schäfer.

Bei den Spielständen von 4:1 und dann 6:3 nach knapp 10 Minuten konnte man dem Heimteam aus Bietigheim den besseren Start im Spiel zusprechen. Die SG fand im Gegensatz zu den Dresdnern im Angriff immer wieder gute Lösungen und hatte zudem mit Konstantin Poltrum den besseren Keeper auf ihrer Seite. Er konnte teilweise auch klarste Chancen der Dresdner entschärfen und war hauptsächlich dafür verantwortlich, dass das Heimteam in der 14. Spielminute immer noch mit 3 Toren (7:4) führte und sich HC-Trainer Göde dazu genötigt sah, die erste Auszeit zu nehmen. Nach der Auszeit blieb das Problem der Gäste allerdings das gleiche, denn die Sachsen fanden in der Abwehr keinen wirklichen Zugriff. Nach knapp 20 Minuten führte das Heimteam erstmals sogar mit 4 Toren (10:6), auch weil die Gäste in Überzahl bspw. leicht den Ball hergaben. Bis dahin auch klar zu sehen: Die Sachsen konnten ihr Tempospiel kaum entwickeln. 

Tore aus der 2. Welle, wie von Lukas Wucherpfennig zum 12:9, waren eher selten. Nach 25. Minuten führte Bietigheim mit 14:9 und wenig später sogar 15:9, weil das Heimteam weiter konstant traf, auch immer wieder im Zeitspiel, und die Dresdner im Angriff einfach zu wenig Mittel gegen die gute SG-Defensive fanden. Am Ende der ersten 30. Minuten stand ein 16:11 auf der Anzeigetafel und dem HC Elbflorenz musste man eine schwache Halbzeit bescheinigen sowie den Gastgebern eine in der Höhe verdiente Führung.

Der HC begann die 2. Halbzeit in Überzahl mit einem technischen Fehler und einen Angriff später mit einem Fehlwurf gegen Konstantin Poltrum aus freier Position. Erst im vierten Angriff traf der HC zum 17:12. Bester Mann in der Anfangsphase war bei den Dresdnern Torwart Marius Noack, der auch Großchancen der Gastgeber entschärfte. Der HC agierte jetzt im Angriff variabler und war immer wieder mit Stavast und Buschmann erfolgreich. Beim 23:21 in Minute 43 hatte Heimtrainer Iker Romero genug gesehen und nahm eine Auszeit. Die Gäste zogen jetzt in der Abwehr die 5:1-Option. Allerdings funktionierte diese Variante, wie schon in Halbzeit 1, nicht wirklich. Beim 25:23 hatten die Dresdner trotzdem die Chance auf ein Tor zu verkürzen. Buschmanns Schlagwurf landete aber neben dem Tor, nachdem er vorher in der 2. Halbzeit schon 4 Tore erzielt hatte. Nach einem Fehlwurf der  Gastgeber nahm HC-Coach Rico Göde eine Auszeit. Danach nutzte der HC aber erneut die Chance zum Anschluss nicht und kassierte einen Kontergegentor zum 26:23. In der Folge  brachte der HC erneut eine Wurfchance nicht im SG-Kasten unter und kassierte 10 Minuten vor dem Ende das 27:23 und eine Zeitstrafe. In den letzten 10 Minuten schaffte es der HC einfach nicht mehr, dass zwischenzeitliche Niveau im Angriff zu halten. Die Gastgeber kehrten aber wieder zum guten Niveau der 1. Halbzeit zurück und führten mit 5 Toren (30:25) knapp 6 Minuten vor dem Schlusspfiff. Die Sachsen probierten es noch einmal mit einer 4:2 Deckung und konnten aufgrund von Zeitstrafen gegen die SG im Angriff teilweise in Überzahl agieren. Beim 32:29 gewann der HC den Ball, ließ aber die Chance zum 32:30 zunächst liegen. Die Dresdner machten es dann aber nach erneutem Ballgewinn besser und trafen wenig später zu eben diesem 32:30. Als ein gut aufgelegter Alexander Velz für die Hausherren 1 Minute vor dem Ende zum 33:30 traf, war das Spiel entschieden. Schlussendlich gewann die SG mit 33:31.

Fazit: Der Sieg ging absolut verdient an Bietigheim. Der HC hat derzeit seinerseits ein Defensivproblem, welches im ersten Spiel gegen die Wölfe Würzburg teilweise durch Keeper Marino Mallwitz ausgeglichen werden konnte. 33 Gegentore sprechen eine klare Sprache. Vor allem in der 1. Halbzeit gelang es dem HC nicht, seine Ausfälle zu kompensieren. In dieser mäßigen 1. Halbzeit und der schwachen Defensive liegt am Ende auch der Kern der Niederlage. Bester Torschütze war bei den Sachsen an diesem Tag Lukas Wucherpfennig mit 9/5 Treffern.

Tore: Noack/Mallwitz (beide Tor), Zobel 1, Wucherpfennig 9/5, Emanuel 1, Dierberg, Buschmann 5, Dumcius 6, Jungemann 2, Stavast 7, Vanco, Klepp, Mylonas, Wellner HC-Trainer Rico Göde: „Wir verlieren das Spiel in der Defensive. Die SG war vor allem in der 1. Halbzeit in der Zweikampfgestaltung besser und wir finden in der Abwehr im gesamten Spiel, egal mit welcher Variante, keine Sicherheit. Zudem lief in der 1. Halbzeit der Ball einfach nicht. Dazu kassieren wir noch 4 oder 5 Treffer bei angezeigtem Zeitspiel und 2 Pässen für den Gegner. Insgesamt hat Bietigheim verdient gewonnen und bei uns bleibt die Abwehr weiter ein Thema.“


Wolfram Wegehaupt

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