Sa, 13.05.2017 , 19:35 Uhr

Dieser Mann wird zur wandelnden Litfaßsäule

Leipzig – Dieser Mann hat eine wirklich sonderbare Marketing-Strategie entwickelt. Tino Krause aus Taucha will zur wandelnden Litfaßsäule werden.

Nein das ist kein Scherz!  Der 28-Jährige wird sich bis zu 500 Firmenlogos tätowieren lassen und will damit das große Geld machen.

„Ich wollte schon immer ein Tattoo haben. Es ist so gewesen, dass ich auf die Million-Dollar-Page gestoßen bin, wo der Engländer in Amerika eine Seite gebaut hat, wo Firmen Pixel kaufen konnten und dort auch Logos und Internetseiten verlinken konnten. So ist es irgendwie zustande gekommen. So bin ich auf Logos gekommen. Ich habe mir überlegt: „Ja wenn ich mir schon ein Tattoo stechen lasse, warum das ganze dann nicht auch professionell vermarkten?“. So bin ich im Endeffekt auf die Idee gekommen, mir Firmenlogos tätowieren zu lassen und die natürlich auf allen möglichen Social Media Plattformen – ob es jetzt Facebook, Instagram, Snapchat, Youtube, aber auch im Fernsehen, Radio oder in der Zeitung ist – dann die Firmen nach außen zu tragen und so natürlich publik zu machen“, erzählte Tino Krause.

Das Konzept von „tattoo-ads“ ist einfach. Tinos kompletter Oberkörper ist in 500 Parts aufgeteilt. Jeder Part hat dabei seinen spezifischen Preis. Die Preisspanne liegt zwischen 6.000 und 15.000 Euro. Der Halsbereich – mit nur 10 exklusiven Parts – ist dabei der Teuerste.

Der gelernte KfZ-Mechaniker hält seine Geschäftsidee für sehr lukrativ.

„Man muss ja sehen: Die Firmen haben ja die Aufmerksamkeit, die gerade um mich herum entsteht. Die Firmen werden auf allen Plattformen die es gibt geteilt. Sie werden dann zusätzlich noch in der Zeitung erwähnt, im Radio erwähnt und im Fernsehen bei zukünftigen Auftritten. Man hat im Endeffekt einmalige Kosten und ich sag mal so: noch effektiveres Marketing gibt’s eigentlich nicht.“, so Tino.

Tino sagt von sich selber, dass es schon immer sein Ziel war, etwas Eigenes zu schaffen, um verschiedene Firmen einzigartig und erfolgreich zu präsentieren. Doch was denken die denn darüber?

„Ich denke schon, dass das was bringt. Der Tino macht und tut da auch gerne über sämtliche Profile die er hat. Bewertet und kommuniziert das mit der Community et cetera. Ich denke, dass es eine gute Sache ist. Für uns auch. Jetzt sind noch wenige Tattoos drauf – nennen wir es beim Namen – und ich glaube schon, dass man da eine Bandbreite mit erreichen kann“, sagte Nadine Forner von Gutachten Plus GmbH.

Tino hat für sich allerdings auch klare Grenzen gezogen. Pornografische, sexistische oder politische Firmenlogos kommen ihm nicht unter die Haut. Da spielt auch das Geld keine Rolle mehr. Am Ende entscheidet er selbst, welches Logo er sich stechen lässt.

Auf die Frage hin, ob er schon eins bereut, wusste der etwas anders gestrickte Geschäftsmann direkt eine Antwort.

„Nein gar nicht. Überhaupt nicht. Ich freu mich absolut, wenn jedes Mal ein Logo mit dazu kommt. Es wird immer mehr, wie auch so eine Art Kunstwerk würde ich jetzt mal sagen. Im Endeffekt muss man ein bisschen verrückt sein und auch locker. Ob es mein Ernst ist? Es ist mein völliger Ernst! Ich werde natürlich völlig unterstützt von Freunden, Familie, also in jeder Hinsicht. Ich bin absolut dankbar“, so Tino.

Sollten alle 500 Parts auf Tinos Oberkörper tätowiert werden, so darf sich Tino vielleicht sogar auf einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde freuen.

Zur Übersicht