Mi, 19.04.2017 , 21:00 Uhr

Dieser neue Notfallkran wurde mit Flaschen beworfen

Leipzig – Schiffe einweihen kann jeder – in Leipzig zerschellen die Sektflaschen viel wahrscheinlicher mal an Notfallkränen. Wie bei dieser festlichen Einweihungsfeier am Mittwoch in Leipzig Engelsdorf.


Der fünfte Notfallkran der Bahn Netz AG wurde von Produktionsvorstand Roland Bosch und Amtsleiter für Wirtschaftsförderung der Stadt Leipzig Michael Schimansky auf den Namen „Leipzig-Mammut“ getauft. Mit einem Eigengewicht von über 100 Tonnen und einer Tragkraft von 160 Tonnen hat er sich diesen Namen jedenfalls verdient.

Zu dem Kran als solchen gehören darüber hinaus noch ein Gegenlastwagen, ein Energiewagen sowie Aufenhalts-, Schlaf- und Sanitärwagen. Bei einem Notfall kann es dann schon einmal vorkommen, dass die Notfallarbeiten mehrere Tage andauern. In so einem Fall können sich die Einsatzkräfte hier bis zu 14 Tage autark versorgen. Doch wann kommt ein solcher Kran eigentlich zum Einsatz?

„Der typische Einsatz ist der Fall in dem zum Beispiel im Rahmen eines Eisenbahnunfalls Fahrzeuge in Schräglage geraten, Fahrzeuge umfallen oder Fahrzeuge überpuffern. Das ist so ein klassischer Fall für unseren Notfallkran“, so Dirk Brill, Leiter Notfallmanagement DB.

Normale Hilfszüge würden in manchen dieser Fälle an ihre Grenzen geraten. Mit ausfahrbaren Abstützungen, vereinfachter Notfallarbeit in Gleiserhöhungen- oder kurven und Hilfswinden, um kollidierte Fahrzeuge auseinander zu ziehen, ist dieser Kran exklusiv für den Notfalleinsatz konstruiert worden.

Doch um dieses tonnenschwere Vehikel bedienen zu können braucht es eine gesonderte Grundausbildung.

„Wir qualifizieren die Mitarbeiter im Grunde nach dem üblichen Regelwerk zum Kranbediener und in der Folge findet dann eine einjährige Ausbildung innerhalb der Bahn als Kranbediener Notfalltechnik statt. Die Mitarbeiter sind darüberhinaus Eisenbahnfahrzeugführer, das heißt also echte klassische Lokführer, weil sie den Kran letztendlich auch im Gleisfeld bewegen müssen“, so Brill.

Mit rund 35 Millionen Euro erneuert die DB Netz AG ihre Notfallkräne. Davon profitiert auch Leipzig als traditionell wichtiger Standort der DB-Notfalltechnik.

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