Do, 06.06.2019 , 16:28 Uhr

Digitale Versorgung im Gesundheitswesen muss kommen

Dresden - Vor dem Hintergrund einer älter werdenden Ärzteschaft und dem Wunsch der neuen Ärztegeneration nach neuen Beschäftigungsmodellen droht bereits heute eine haus- und fachärztliche Unterversorgung in sächsischen Regionen. Die Digitalisierung des Gesundheitswesens soll Abhilfe schaffen. Wie genau dies in Sachsen umgesetzt werden kann, wurde auf dem siebten Dresdner Dialog von der BARMER thematisiert.

Der Vorstandsvorsitzender der BARMER Herr Christoph Straub sagt, dass "Digitale Technologien keine Ärzte ersetzen können, aber [...] uns helfen, mit dem Mangel [...] der drohenden Unterversorgung in Teilen des Landes umzugehen. Das heißt, wenn wir diese Technologien einsetzen, können wir telemedizinische Versorgungen intensivieren..."

Eine telemedizinische Versorgung bedeutet, dass Patienten über digitale Strukturen wie einer Videokonferenz direkt mit einem Arzt kommunizieren können ohne selbst in eine Praxis gehen zu müssen. Es gilt aber auch, dass sowohl auf dem Land als auch in der Stadt der Patient einen direkten Zugriff erhalten muss. Die Rahmenbedingungen sollten zunächst geschaffen werden. Zum einen muss die technische Voraussetzung im Sinne der Übertragungskapazitäten der Leitungen geschaffen werden. Zum anderen muss die Kommunikation der Systeme untereinander sinnvoll funktionieren:

Stichwort Künstliche Intelligenz.

Laut Professor Hagen Malberg von der TU Dresden müsse ein IT-System entwickelt werden, dass sämtliche Daten der Patienten auf eine sinnvolle Weise zusammenfasst. Der behandelnde Arzt müsse dann direkt Zugriff auf diese Patientenakten erhalten. Deswegen steht auch das Thema der Datensicherheit im Fokus. Laut Herrn Straub von der BARMER werden alle Daten, die von den Ärzten erhoben werden, den Patienten gehören. Aufgrund dieses sensiblen Themas ist daher der Datenschutz auch bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens sehr wichtig.

Zusammengefasst gibt es bereits einige Entwicklungen in der Digitalisierung des Gesundheitswesens, doch die Verbindung sämtlicher Daten wird weiterhin eine große Herausforderung bleiben. Professor Dr. Straub von der Barmer ist trotzdem optimistisch und behauptet, dass die BARMER in zwei Jahren allen Patienten in Deutschland eine elektronische Patientenakte anbieten können.

Weitere Informationen finden Sie auch unter www.barmer.de

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