Di, 13.07.2021 , 14:56 Uhr

DNA-Proben, Toilettenverbot und Schadensersatz: ausführliche Interviews zu den Flughafen-Protesten

Leipzig- Nachdem es in der Nacht zu Samstag zu einer Demo beim DHL-Frachtdrehkreuz am Flughafen Leipzig/Halle kam, gibt es mittlerweile ganz unterschiedliche Reaktionen auf die Aktion. Die einen kritisieren die Arbeit der Polizei, andere fordern, dass die Aktivisten für den entstandenen Schaden zahlen sollen. Wir haben sowohl den Anmelder der Demo, Marco Böhme, sowie den Sprecher der Polizei, Olaf Hoppe, ausführlich zu den Vorkommnissen befragt.  

Interview mit Marco Böhme, Anmelder der Demo und Landtagsabgeordneter für die Linken:

Marco Böhme schildert aus seiner Sicht die Nacht. Er kritisiert unter anderem, dass die Polizei die Aktivisten teilweise 30 Stunden lang festgehalten hat, um deren Identität festzustellen. Laut seiner Aussage seien auch DNA-Proben entnommen worden - in seinen Augen rechtswidrig. Es soll sich um eine angemeldete und daher auch legale Demonstration gehandelt haben, so Böhme. 

Das komplette Interview sehen Sie links im Video. 

Interview mit Olaf Hoppe, Sprecher der Polizeidirektion Leipzig:

Olaf Hoppe als Sprecher der Polizeidirektion Leipzig schildert aus Sicht der Einsatzkräfte die Demo-Nacht. Er erläutert, warum die Blockade nicht vor Ort aufgelöst wurde. In seinen Augen war die Genehmigung der Demo kein Fehler. Hoppe erklärt den Unterschied zwischen der vorausgegangenen Blockade und der anschließenden Demo. Auch zum 30-stündigen Festhalten äußert er sich.

Das komplette Interview sehen Sie rechts im Video. 

Das teilte DHL mit:

Unsere Redaktion hat DHL ebenfalls um eine Stellungnahme gebeten. Hier wollte man sich jedoch nicht vor der Kamera äußern. Schriftlich teilten sie jedoch mit:

"Wir werten derzeit die Situation und die Auswirkungen für den Standort und für unser Netzwerk genau aus. Die nächtliche Sperrung der Zufahrt zum DHL Express Drehkreuz hat zu Verzögerungen im Betriebsablauf mit lokal überschaubaren Auswirkungen geführt. Der entstandene Schaden und mögliche Effekte auf das weltweite Netzwerk lassen sich zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht genau benennen. Am DHL Express Drehkreuz Leipzig wird zum Großteil zeitkritische Fracht umgeschlagen, darunter wichtige Ersatzteile für die Industrie sowie gekühlte oder gefrorene Waren oder dringend benötigte und oft lebenswichtige medizinische Güter. Zum laufenden Verfahren verweisen wir auf die ermittelnden Behörden."

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