Mo, 25.10.2021 , 15:27 Uhr

Dresden droht die Abkopplung vom Flugverkehr

Dresden- Am Flughafen Dresden sinkt die wöchentliche Flugfrequenz drastisch, so die Industrie- und Handelskammer Dresden. Der IHK-Präsident Dr. Andreas Sperl warnt vor einer Abkopplung Dresdens vom Flugverkehr. 

Die wöchentliche Flugfrequenz am Flughafen Dresden sinkt drastisch, so die Industrie- und Handelskammer Dresden nach Betrachtung der Winterflugpläne 2019 und 2021. Dies gelte besonders für die innerdeutschen Verbindungen und die Verbindung nach Zürich. Während im Jahr 2019 wöchentlich 127 Flüge nach Frankfurt, München, Zürich, Düsseldorf, Köln/Bonn und Stuttgart starteten, sollen es nach derzeitigem Plan in diesem Winter 65 Flüge wöchentlich sein. Außerdem sollen sich die Hinweise verdichten, dass der innerdeutsche Flugverkehr von und nach Dresden ganz eingestellt werden soll.

Dr. Andreas Sperl, Präsident der Industrie- und Handelskammer Dresden, warnt vor so einer Entwicklung:

„Mit dem Silicon Saxony verfügt die Region Dresden über Europas größten Mikroelektronik-/ IKT-Standort. Weitere internationale Branchengrößen haben Dresden in der engeren Auswahl für Standortentscheidungen. Die Region ist außerdem wichtiger Standort der Luftfahrt- und auch der Automobilindustrie und verfügt über eine exzellente und international vernetzte Wissenschaftslandschaft. Sollten die wichtigen Linienverbindungen, insbesondere nach Frankfurt und München, wegfallen, bedroht das nicht nur die Attraktivität dieses herausragenden und im strukturschwachen Ostdeutschland einzigartigen Wirtschafts- und Wissenschaftsstandortes, sondern stellt dessen Zukunftsfähigkeit zur Disposition. So klar muss man das aussprechen."

Er merkt außerdem an, dass die Anbindung und die schnelle Erreichbarkeit Dresdens zentrale Faktoren hinsichtlich des Erweiterungs- und Ansiedlungsverhaltens von Firmen sind. "Aufgrund der geographischen Lage kann Dresden eisenbahntechnisch nicht so erschlossen werden, wie etwa Frankfurt, Berlin oder München. Auch bei einer weiteren Optimierung der Bahnanbindung, ließe sich die Fahrzeit kaum noch verringern."

Um eine mögliche Abkopplung der Stadt abzuwenden, sieht der IHK-Präsident die sächsische Staatsregierung in der Pflicht, sich mit den relevanten Luftverkehrsanbietern zu verständigen, um nachhaltigen Schaden vom Freistaat und vom Großraum Dresden abzuwenden. Auch der Bundesgesetzgeber sollte die Folgen einer solchen Entwicklung kritisch hinterfragen. Es könne nicht im Sinne des Landes sein, an Bedeutung als Luftfahrtdrehkreuz zu verlieren. 

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