Sa, 17.12.2016 , 18:30 Uhr

Dresden setzt weiter auf Asylpraxen

Dresden – Die Städte Dresden und Chemnitz werden auch 2017 gemeinsam mit den Partnern Landesdirektion Sachsen und Kassenärztliche Vereinigung Sachsen die bewährten Asylpraxen fortführen. Entsprechende Verträge für das nächste Jahr wurden unterzeichnet.

Die Städte Dresden und Chemnitz werden auch 2017 gemeinsam mit den Partnern Landesdirektion Sachsen und Kassenärztliche Vereinigung Sachsen (KV Sachsen) die bewährten Asylpraxen fortführen. Entsprechende Verträge für das nächste Jahr wurden unterzeichnet. »Die Asylpraxen haben sich bewährt. Sie bieten eine für Asylbewerber zugeschnittene ambulante Versorgung und entlasten damit wesentlich andere niedergelassene Ärzte. Ich danke allen Beteiligten für ihr Engagement«, betonte Gesundheitsministerin Barbara Klepsch.

Die Ende des Jahres 2015 gesondert eingerichteten und von der KV Sachsen betriebenen ambulanten Praxen für Asylsuchende stellen neben der ärztlichen Versorgung auch Dolmetscherdienste und Sozialbetreuer zur Verfügung. Damit sind sie auf die Belange von mehrheitlich nicht deutsch sprechenden Patienten eingestellt. Mit den Asylpraxen wird sichergestellt, dass es im niedergelassenen haus- und fachärztlichen Bereich, durch die zusätzlichen Patienten und deren interkulturellen Hintergründe, nicht zu schwer lösbaren Behandlungs- und Verständigungsproblemen kommt.

Die Stadt Leipzig hat sich aktiv gegen eine Verlängerung der Vereinbarung für die Asylpraxis in Leipzig im Jahr 2017 ausgesprochen. Nach deren Auffassung habe sich die Situation inzwischen wieder normalisiert und es bedarf keiner besonderen Einrichtung mehr. Damit muss die Asylpraxis in Leipzig zum Jahresende geschlossen werden. Im Jahr 2016 wurden bisher allein in der Leipziger Praxis etwa 4.200 Patienten behandelt, ein reichliches Drittel davon legte dabei einen Berechtigungsschein der Stadt Leipzig vor.

Mit Unverständnis reagierte der Vorstandsvorsitzende der KV Sachsen, Dr. Klaus Heckemann: »Auch die Leipziger Einrichtung entlastet die Praxen in der Umgebung und dient dem Schutz der Bevölkerung vor Infektionskrankheiten. Sie hilft den Verwaltungsaufwand der an der Versorgung von Asylbewerbern beteiligten Stellen zu senken. Ein Verweis auf zunehmende Sprachkenntnisse der Ärzte in der Äußerung von Herrn Bürgermeister Fabian ist völlig deplatziert, die Stadt bleibt hier gesetzlich in der Verantwortung.« Frau Staatsministerin Klepsch und die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen bedauern die Entscheidung der Stadt Leipzig ausdrücklich.

Quelle: Freistaat Sachsen

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