Do, 07.07.2022 , 12:29 Uhr

Drogendeal per Kryptohandy - 29-Jähriger verurteilt

Dresden/Sachsen - Ein 29-jähriger Angeklagter, der einem Gerichtsurteil zufolge zwischen April und Juni 2020 mit 52 Kilogramm Crystal und 30 Kilogramm Marihuana gedealt hatte, wurde vom Landgericht Dresden am Mittwoch zu einer Freiheitsstrafe von zehn Jahren und sechs Monaten verurteilt. 

Der mehrfach vorbestrafte Mann gehörte laut Angaben zu den Nutzern von Encrochat-Kryptohandys, deren Kommunikation in diesem Zeitraum von französischen Behörden entschlüsselt und ausgespäht wurde. Die Vorsitzende Richterin begründete das Urteil damit, dass der Mann sehr professionell vorgegangen sei und über ein hohes kriminelles Netzwerk verfüge - was für eine hohe kriminelle Energie spreche. Die Entscheidung der Kammer ist noch nicht rechtskräftig. Der Mann habe Crystal, das im Raum Dresden zum Straßenpreis von 50 bis 70 Euro pro Gramm verkauft werde, zu einem Preis von neun Euro gehandelt und stets schnell liefern können, hieß es in der Urteilsbegründung.

Die Kammer folgte mit dem Urteil dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Der Beschuldigte habe sich kooperativ gezeigt und Reue zu erkennen gegeben. Da die Verteidigung die ausgespähten Encrochat-Kommunikationsdaten für nicht verwertbar hält, hatte sie Freispruch gefordert.

Die Kammer ordnete darüber hinaus die Einziehung von mehr als 650 000 Euro an - die Einnahmen aus den Drogengeschäften. Der Mann hat in den vergangenen sieben Jahren meist in Haft gesessen, seit Herbst 2020 verbüßt er eine frühere Freiheitsstrafe. Ein weiteres Drogenverfahren gegen ihn läuft. (mit dpa)

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