Do, 28.01.2021 , 16:32 Uhr

Durstexpress: Mitarbeiter bangen um ihre Jobs

Leipzig/Dresden - Für eine Milliarde Euro hat der Getränkelieferdienst Durstexpress seinen Konkurrenten Flaschenpost aufgekauft. In einigen Städten, wie zum Beispiel in Dresden und Leipzig, gab es bislang beide Anbieter auf dem Markt. Durch die Übernahme sollen aber nicht alle Mitarbeiter übernommen werden. In Leipzig haben deshalb an diesem Donnerstag viele von ihnen ihrem Ärger Luft gemacht.

So wie Jenny Cramer bangen gerade viele Mitarbeiter des Getränkelieferdienstes "Durstexpress" um ihren Job. In Leipzig stehen etwa 450 davon auf der Kippe. Denn der Dienst will nach dem Zusammenschluss von Durstexpress und Flaschenpost nicht alle Mitarbeiter übernehmen. Cramer ist seit vergangenen September bei Durstexpress, davor war sie einige Monate bei Flaschenpost angestellt. Sie sowie ihre Kollegen erfuhren vor etwa einer Woche von der Kündigung.

Erste Kündigungen sind verschickt

Im Dezember vergangenen Jahres hatte die Dr. Oetker GmbH, zu der auch Durstexpress gehört, den Konkurrenten Flaschenpost für eine Milliarde Euro gekauft. Unter dem Namen Flaschenpost soll das gemeinsame Geschäft in Zukunft weitergeführt werden.

Die Durstexpress-Mitarbeiter aus Leipzig werden allerdings nicht automatisch übernommen. Sie müssten sich neu bewerben, heißt es von Flaschenpost. Laut Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten seien die ersten Kündigungen bereits verschickt. Allerdings keimte am Donnerstag erneut etwas Hoffnung auf, sagte Jörg Most, Geschäftsführer der NGG-Region Leipzig-Halle-Dessau. Flaschenpost sei immerhin zu weiteren Gesprächen bereit.

Dresden nicht betroffen

Laut Flaschenpost sei dem Unternehmen sehr daran gelegen, möglichst viele der von Schließungen betroffenen Durstexpress-Mitarbeiter weiterhin zu beschäftigen. In Leipzig hätten sich in den ersten Tagen bereits mehr als 25 Prozent der Durstexpress-Mitarbeiter für einen Job bei Flaschenpost beworben. Jenny Cramer kritisiert aber das ewige Hin und Her.

Neben Leipzig sollen bundesweit noch zwei andere Lager schließen, nämlich eins in Bochum und in Berlin. Aufatmen können die Mitarbeiter dagegen in Dresden: Hier bleibt das Flaschenpost-Lager erhalten und alle Durstexpress-Mitarbeiter sollen zu Flaschenpost wechseln. Für die Leipziger Kollegen nur ein schwacher Trost. Sie wollen die Hoffnung nicht aufgeben und weiter für eine Übernahme kämpfen.

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