Mi, 02.03.2022 , 16:35 Uhr

Erste Zeugen sagen zu Feuer im Mangal aus

Chemnitz- Im Prozess um den möglicherweise fingierten Brandanschlag auf das türkische Restaurant «Mangal» in Chemnitz haben erste Zeugen ausgesagt. Bewohner des Hauses berichteten am Dienstag, wie sie in den frühen Morgenstunden des 18. Oktober 2018 aus dem Schlaf gerissen wurden. Das Haus hätte gewackelt, sagte ein 34 Jahre alter Mieter. Eine andere Frau erzählte, sie habe so fest geschlafen, dass sie von der Feuerwehr «rausgeklingelt» werden musste. Das Feuer sei ein «traumatisches Erlebnis» gewesen, das sie sehr mitgenommen habe. Wegen versuchten Mordes in 15 Fällen sowie besonders schwerer Brandstiftung und Betrugs angeklagt ist der Betreiber des Lokals. Er stammt aus der Türkei. Laut Staatsanwaltschaft soll er den Anschlag initiiert haben, um eine hohe Versicherungssumme zu kassieren. Dazu hatte er den Verdacht auf rechtsextreme Kreise gelenkt. Tatsächlich stand Chemnitz 2018 wegen Ausschreitungen von Rechtsextremen international im Fokus. Dabei waren auch ein jüdisches sowie zwei persische Restaurants Ziel von Angriffen geworden. Der Angeklagte hat sich bisher nicht selbst geäußert, er bestreitet die Vorwürfe. (dpa)

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