Mo, 30.11.2020 , 11:07 Uhr

Existenzgründung unter Corona? Das funktioniert!

Dresden - Wer ein Unternehmen gründen will, muss an vieles denken. Im sächsischen Handwerk hat es in diesem Jahr etwa 1000 Existenzgründungen gegeben. Das ist ein leichter Anstieg im Vergleich zum letzten Jahr. Auch Unternehmensnachfolgen hat die Handwerkskammer Dresden in diesem Jahr mehrere hundert Fälle begleitet. SACHSEN FERNSEHEN Redakteurin Juliane Wirthwein hat sich mit zwei sächsischen Handwerkern getroffen, die jetzt auf eigenen Beinen stehen, getroffen.

Michael Liebscher in seinem neu eröffneten Salon in Dresden Zschertnitz. Seiner Kundin möchte er eine Hochsteckfrisur machen. Der Dresdner ist erst seit gut einem Jahr Friseurmeister. Jetzt hat er die Gelegenheit beim Schopf gepackt und im August dieses Jahres seinen eigenen Salon eröffnet. Die Coronapandemie spielte ihm dabei in die Hände, denn er hat so in Ruhe alle bürokratischen Hürden meistern können. Die Kammer ist der erste Ansprechpartner für Handwerker, die sich eine eigene Existenz aufbauen wollen. Die Experten stehen den Existenzgründern mit Rat und Tat zur Seite. Michael Liebscher hat jetzt die Aufgaben zu erledigen,

die früher seine Chefin auf dem Tisch hatte. Dazu gehören unter anderem die Lagerbestände zu prüfen, Bestellungen aufzugeben und die Buchhaltung zu erledigen. Trotzdem ist für ihn schnell klar gewesen, weshalb er in die Selbständigkeit gehen will. Im Moment will der Dresdner in Zschertnitz Fuß fassen und sich einen Kundenstamm aufbauen. Im kommenden Februar möchte er dann eine erste Mitarbeiterin einstellen. Für seine Zukunft hat Michael Liebscher schon ganz konkrete Vorstellungen.

Als Chef etabliert hat sich bereits André Kmoch. Er hat die Elektrofirma seines Vaters übernommen und führt diese seit knapp zwei Jahren. Gegründet wurde sie vor mehr als einem halben Jahrhundert von seinem Großvater. Da lag die Weiterführung der Geschäfte auf der Hand. Der Elektrotechniker ist viel unterwegs, nur selten ist er im Büro anzutreffen. Für eine Baustelle bereitet er gerade einen Baustromkasten vor. Er unterzieht ihm einer optischen Prüfung. Diese handwerklichen Aufgaben muss er oft mit den Aufgaben im Büro tauschen, denn ihm obliegt es, in der Firma alles zu organisieren. Die Handwerkskammer Dresden hat

 ihm bei der Übernahme des Unternehmens beratend zur Seite gestanden. André Kmoch steht noch am Anfang als Unternehmensnachfolger im Familienbetrieb. Und wer weiß, vielleicht wird eines Tages der Nachwuchs den Familienbetrieb weiterführen – dann in 4. Generation, so dass André Kmoch er nicht der letzte ist, der das Licht im Unternehmen ausmacht.

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