Mi, 24.05.2017 , 16:40 Uhr

Freimaurer-Skulpturen wieder aufgestellt

Dresden – Es war ein sensationeller Fund 2014 im Herzogin Garten. Bei Bauarbeiten wurden zwei Sphingen aus dem Erdreich geborgen. Sie schmückten einmal den Eingang zum Logenhaus der Freimaurer und galten bis dahin als Kriegsverlust. Nun sind sie weitgehend fertig saniert und beziehen ihren Platz am neuen Logenhaus in Blasewitz.

Mit einem Spezialkran und zentimetergenauer Maßarbeit wurden die rund 1,4 Tonnen schweren Sphingen am Mittwochmorgen vor dem Logenhaus der Freimaurer auf der Tolkewitzer Straße aufgestellt. Durch die Platzierung vor dem Gebäudeeingang endet die rund dreijährige Restaurierung der Skulpturen. Mehr als 650 Arbeitsstunden haben Bildhauer Elmar Vogel und sein Team in die Instandsetzung der Sandsteinskulpturen gesteckt. Eine besondere Herausforderung bildeten dabei die Köpfe der Sphingen, die bei ihrer Bergung 2014 durch Baggerschaufeln abgetrennt wurden. Die ursprünglich 1838 vom Dresdner Bildhauer Ernst Rietschel gefertigten Skulpturen zierten schon früher den Eingang des Logenhauses der Freimaurer – allerdings am Herzogin Garten. Als das Gebäude nach dem Freimaurerverbot im Dritten Reich in ein Museum für Tier- und Rassenkunde umgewandelt wurde, wurden die Sphingen 1937 abgebaut und fünf Jahre später vergraben. Doch genau dieser Umstand wurde im Zweiten Weltkrieg zum Glücksfall für die Sphingen.

Nicht erst seit den Romanen von Dan Brown ranken sich diverse Mythen um die Bruderschaft der Freimaurer. Bereits 1738 wurde die erste Loge in Dresden gegründet. Zu ihrer Blütezeit umfassten die insgesamt zwölf Logen rund 3000 Mitglieder. Von solchen Zahlen sind die Dresdner Freimaurer heutzutage allerdings weit entfernt. Derzeit sind etwa 120 Dresdner Mitglied bei den Freimaurern. Knapp drei Jahre nach ihrem Fund der im Herzogin Garten haben die Wächterskulpturen ihren Platz vor einem Logenhaus der Freimaurer wieder eingenommen. Dank einer speziellen Konservierung sollen die Sphingen dort den Witterungen der kommenden 50 Jahre standhalten.

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