Mi, 14.08.2019 , 17:45 Uhr

Für zwei Wochen Gastro-Chef sein: So geht's!

Leipzig - Seit einem Monat gibt es nun mit dem "Gastgeber" das erste Sharing-Restaurant in Leipzig. Alle zwei Wochen wechseln hier Gastgeber, Konzept und Speisekarte. Zurzeit kreiert der Italiener Alessandro Porcelli liebevoll Speisen aus seiner Heimat.

Wie funktioniert das "Gastgeber"?

Zwei Wochen lang kann hier jeder sein eigenes Gastronomiekonzept ausprobieren. Das "Gastgeber" ist ein Sharing-Restaurant. Aller zwei Wochen wechselt hier der Gastronom und bringt ein neues Konzept sowie eine neue Speisekarte mit. Der Geschäftsführer Michael Bauß stellt dafür ein vollständig eingerichtetes Restaurant zur Verfügung. In diesem kann der jeweilige Gastgeber dann anbieten, was ihm beliebt. 

Außerdem zahlen Bauß und sein Kollege die Miete. Der Gastgeber hat keine fixen Kosten. Das Prinzip ist einfach: Am Ende der zwei Wochen wird der Umsatz geteilt. "Sollte wirklich mal der Laden leer bleiben für zwei Wochen, sind die Einzigen, die auf  Kosten sitzen bleiben, dann wir", erklärt Michael Bauß. Das Einzige, worum sich der Gastgeber kümmern muss, ist die Ware oder das Produkt, das er verkaufen will. Bei allen Fragen steht Gründer Michael Bauß den Gastronomen zur Seite. Er ist gelernter Koch und kann aus etwa 15 Jahren Gastronomieerfahrung schöpfen.

Buon appetito: Alessandro tischt auf

Nachdem in den ersten beiden Wochen mexikanisches Essen angeboten wurde, wird es zurzeit italienisch: Alessandro Porcelli ist der aktuelle Gastgeber. Der Italiener kam für ein anderes Projekt nach Leipzig und war von der Idee des Sharing-Restaurants direkt begeistert. Alessandro hat jahrelange gastronomische Erfahrung aus verschiedensten Ländern. Er ist Gründer des Projekts "cook it raw".

Im "Gastgeber" bietet er italienische Spezialitäten an, die Rezepte stammen aus seiner Kindheit:

"Everything is simple but simple is a big word. We had a lot of love and a lot of ingredients - that makes the experience lovely. So my aim is for people to just enjoy my cooking as much as I enjoy the cooking for them. That's one of the most important things about this trade - to make people happy."

Er sagt (sinngemäß): "Alles wird einfach zubereitet aber einfach ist ein großes Wort. Die Liebe und die verschiedenen Zutaten zaubern ein liebevolles Gericht. Mein Ziel ist es, dass die Leute mein Essen so sehr genießen wie ich es genieße für sie zu kochen. Das ist eines der wichtigsten Dinge in dieser Branche: die Leute glücklich zu machen."
Obwohl seine eigentlichen zwei Wochen als Gastgeber um sind, bietet der Italiener auch noch diese Woche Speisen aus seiner Heimat an. Und er bleibt auch noch eine Weile: Ab nächster Woche stellt er ein neues Konzept vor. Hier ist Geschäftsführer Michael Bauß nämlich nicht so streng. Zwei Wochen seien zwar das Minimum als Gastgeber, aber wenn's passt, kann man auch länger bleiben. 

Gastgeber werden

Bis November diesen Jahres stehen die künftigen Gastgeber schon fest. Unter anderem wird es südamerikanisches Essen geben.

Schon jetzt kann Gründer und Geschäftsführer Michael Bauß eine positive Bilanz ziehen: Die Erfahrung mit den verschiedenen Konzepten und den unterschiedlichen Menschen sei eine riesige Horizonterweiterung für ihn. Das sei ebenfalls Teil des Projektes: Auch für ihn und sein Team ist immer etwas Neues dabei.

Mitmachen kann jeder: Es spielt keine Rolle, ob man schon Gastronomieerfahrung hat oder nicht, ob man sein Glück beim Cocktailmixen versuchen will oder ausgefallene Rezepte kreieren will. Im "Gastgeber" gibt's für die Gäste, die Gastronomen und den Geschäftsführer stets eines: Abwechslung, ohne sie suchen zu müssen.

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