Do, 22.08.2019 , 16:33 Uhr

Gegen das Vergessen - Senioren trainieren mit der MemoreBox

Leipzig -  Gemeinschaft, Gesundheit und den Geist fördern - Das sind die Ziele der "MemoreBox", einer Spielkonsole mit therapeutischen Videospielen. Sie wird seit knapp 3 Monaten in der Leipziger Tagespflege des Sozialzentrum "An den Gärten" eingesetzt und ist Teil eines bundesweiten Präventionsprojektes der BARMER.

"Uns ist wichtig, die Potentiale unserer Senioren zu stärken", erklärt der Pressesprecher der Volkssolidarität, Martin Gey. Daher ist die Leipziger Volkssolidarität einer der Partner des bundesweiten Projektes. In Sachsen wird es noch in sechs weiteren (teil-) stationären Pflegeeinrichtungen angeboten. Ziel ist es, die Damen und Herren gesundheitlich zu stärken sowie die physischen und kognitiven Fähigkeiten zu trainieren. Das gelingt über eine Spezialkamera, die die Bewegungen der Senioren aufnimmt. Dies kann sowohl stehend als auch (im Rollstuhl) sitzend geschehen.

Derzeit läuft die zweite Testphase. In Leipzig nehmen fünf Tagespatienten regelmäßig an den Spielen teil. Fünf weitere spielen bewusst nicht, um später Vergleiche ziehen zu können. Dienstag bis Donnerstag wird das Programm angeboten. Donnerstags kann jeder in der Tagespflege spielen, der Lust hat. Die Pfleger sind immer mit dabei und animieren zusätzlich. Melanie Focke von der Pflegedienstleitung der Einrichtung erklärt, wie die "MemoreBox" angenommen wird: "Am Anfang wurde die Spielekonsole skeptisch beäugt, weil es Technik ist, die nicht so bekannt war unter den Senioren. Aber mittlerweile sind sie wirklich so begeistert. Man sieht den Spaß und die Freude daran. Und was für uns ganz toll war anzusehen, war, dass wir auch wirklich die Fortschritte schon gemerkt haben".

Die MemoreBox bietet verschiedene Spiele an, die unterschiedlich schwer sind: "Ganz gerne angenommen wird Singen, Tanzen, Kegeln. Das sind die einfachsten Spiele. Es gibt auch Spiele, bei denen das Kognitive im Vordergrund steht: Sie müssen nach Farben und Formen entscheiden, sie müssen sich Namen merken oder Ziele beim Motorradfahren zum Beispiel", erklärt Melanie Focke.

Nachdem das Projekt von Hamburger und Berliner Senioren erstmals getestet wurde, waren die Ergebnisse positiv:

Die Sicherheit beim Gehen und Stehen wurde ebenso gestärkt wie Motorik, Ausdauer und Koordination. Insgesamt wird es von der Humboldt Universität zu Berlin, der Alice Salomon Hochschule Berlin und der Charité Universitätsmedizin Berlin wissenschaftlich begleitet.

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