So, 22.10.2023 , 16:40 Uhr

Grüne Jugend übt bei Bundeskongress scharfe Kritik an Ampel-Koalition

Leipzig - Beim Bundeskongress der Grünen Jugend am Wochenende in Leipzig haben die Mitglieder der Nachwuchsorganisation die Arbeit der Mutterpartei massiv kritisiert. 

«Ich bin froh, dass wir nicht zu einem Robert-Annalena-Ampel-Fanklub geworden sind», sagte Timon Dzienus, der während der Veranstaltung als Bundessprecher verabschiedet wurde. Auch Sarah Lee Heinrich - als zweite Bundessprecherin verabschiedet - übte starke Kritik: «Meine Solidarität mit der Ampel ist am Ende.» Das gelte auch für die eigene Partei, die sich in der Bundesregierung endlich ihrer Verantwortung stellen müsse, so Heinrich.
 
Im Zuge des Bundeskongresses entschieden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch über ihre neue Spitze. Mit 86,5 Prozent wurden die 25-jährige Medizinstudentin Svenja Appuhn sowie die 25-jährige Meteorologin Katharina Stolla mit 93 Prozent gewählt. In ihren Reden forderten die Sprecherinnen unter anderem mehr Umverteilung durch eine Millionärssteuer und «Klimaschutz im Turbomodus». Beide waren schon vor ihrer Kandidatur Mitglied im Vorstand der Grünen Jugend.
 
Der Bundeskongress ist das oberste Organ der Grünen Jugend. Unter dem Motto «Solidarität Grenzenlos!» forderte die Nachwuchsorganisation bei ihrem 57. Kongress «wieder mehr internationale Solidarität». Im Zentrum der Debatten während des Treffens standen Themen wie Umverteilung, Migration, das Erstarken der AfD und soziale Gerechtigkeit.
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