Mo, 17.04.2023 , 12:22 Uhr

Gerhard Liebscher am Sonntag in Dresden

Grüne schlagen Sachsen als Standort für ICE-Werk vor

Sachsen - Die Grünen in Sachsen haben vorgeschlagen, dass der Freistaat als Standort für ein neues ICE-Instandhaltungswerk der Deutschen Bahn in Betracht gezogen wird.

Diese Initiative kommt nachdem der Konzern den Bau eines solchen Werks in Bayern abgesagt hat. Der Landtagsabgeordnete Gerhard Liebscher betonte am Sonntag die Wichtigkeit der Verkehrswende für die Grünen und sagte, dass jede Gelegenheit, die sich bietet, ergriffen werden sollte. Ein neues ICE-Werk würde klimafreundliche Mobilität mit Strukturentwicklung und sicheren Arbeitsplätzen verbinden. Sachsen verfüge über geeignete Flächen, Expertise und Fachkräfte.

Die Deutsche Bahn plant, rund 400 Millionen Euro in ein neues Instandhaltungswerk zu investieren. Letzte Woche hat sie die Pläne für einen Standort in Bayern aufgegeben, nach jahrelanger Suche. Der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für Bayern, Klaus-Dieter Josel, gab bekannt, dass es keinen geeigneten Standort gibt. Die Suche nach Alternativen wird nun in anderen Bundesländern fortgesetzt.

Liebscher erinnerte daran, dass es in der Lausitz eine lange Tradition im Waggonbau gibt und nannte Görlitz als Beispiel. Er sagte, dass der Bereich leichte Instandhaltung eine ideale Ergänzung zum Standort Cottbus in Brandenburg wäre, wo die schwere Instandhaltung des Hochgeschwindigkeitsverkehrs geplant ist. Görlitz wäre auch aufgrund der geplanten Fernverkehrsstrecke zwischen Berlin, Cottbus und Görlitz im Zuge des Strukturwandels in den Kohleregionen interessant. Liebscher forderte das SPD-geführte Wirtschaftsministerium in Dresden auf, Kontakt zur Bahn aufzunehmen. (mit dpa)

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