Mo, 10.07.2017 , 17:11 Uhr

GRÜNES SACHSEN - UMWELTFREUNDLICHES HEIZEN

Sachsen - Aus einer Studie im Auftrag des Portals "billiger.de" ging hervor, dass die Sachsen im direkten Vergleich zu den anderen Bundesdeutschen deutlich weniger Müll produzieren.

Genauer gesagt produziert der Sachse rund 29% weniger Müll als der Durchschnittsdeutsche. Wem die Umwelt so sehr am Herzen liegt oder wer vielleicht unbewusst so wenig Müll produziert, der sollte auch in anderen Belangen auf den Umweltschutz achten – so beispielsweise auch beim Heizen. Wie genau sich umweltfreundlich heizen lässt, soll in diesem Artikel erklärt werden.

Warum umweltfreundlich Heizen?

Das Treibhausgas CO2 führt bei zu hoher Konzentration in der Atmosphäre zu einer dauerhaften Erwärmung des globalen Klimas. Grund dafür ist, dass ein großer Anteil der Wärmestrahlung die von der Erde ausgeht von der Treibhausgasschicht reflektiert wird – wächst diese Schicht weiter, wird es immer wärmer. Das Ökosystem unseres Planeten gerät damit immer mehr aus dem Gleichgewicht. Da auch das Heizen mit Öl und Gas einen nicht unbedeutenden CO2-Ausstoß hervorruft, ist global über alternative Heizmethoden nachzudenken.

Den Prognosen zufolge werden noch im Jahr 2030 die meisten Heizungen in den deutschen Haushalten mit Öl- und Gas-Brennwertgeräten betrieben werden. Dennoch ist der Austausch der Heizungsanlagen seit Längerem bundesweit flächendeckend im Gange. Egal ob Wärmepumpe, Pelletheizung, Erdwärme oder andere nachhaltige Heiztechnik – die Zuwachsraten sind, trotz vergleichsweise immer noch geringer Anzahl an umweltbewusst heizender Haushalte, beträchtlich. Und auch in Zukunft werden sich die erneuerbaren Energieträger, sowie die Bio-Alternativen wohl auch bei den Sachsen nach und nach durchsetzen. Denn nicht nur unter Umweltgesichtspunkten lohnt sich der Wechsel von fossilen Energieträgern auf umweltbewusste Alternativen, auch der Geldbeutel freut sich über eine Entlastung, die ihm nahezu unbegrenzt vorhandene Energieträger, wie Sonnenstrahlen und Co. bieten.

Von Standardheizöl auf Bio-Öl umsteigen

Ein erster Schritt in Richtung nachhaltig Heizen ist die Umstellung von normalem Heizöl auf schwefelarmes Bioheizöl. Bioheizölen wird eine gewisse Menge Flüssigbrennstoff aus nachwachsenden Rohstoffen beigemengt, dessen Anteil sich anhand der Produktbezeichnung ablesen lässt: Bio5 beispielsweise bedeutet einen Bioanteil von 5%,Bio10 oder B10 entsprechend einen Bioanteil von 10%. Theoretisch reduziert B10 die negativen Auswirkungen des CO2-Ausstoßes bei der Verbrennung um 10 Prozent. Da jedoch bei der Produktion nachwachsender Brennstoffe ebenfalls ein geringer Wert an CO2 anfällt, kann dieser Wert praktisch nicht ganz erreicht werden. Doch auch schon eine Einsparung von 7 oder 8% CO2 ist natürlich besser, als gar keine Einsparung.

©https://www.esyoil.com/

Bioheizöl B5 kann inzwischen auch bereits in fast allen neueren Ölheizanlagen eingesetzt werden. Hersteller besagter Anlagen haben Kessel, Brenner und Tanks ab dem Baujahr 2010 auch schon für den Einsatz von B10 freigegeben.

Der große Nachteil von Bioheizöl ist der Preis: es stellt die teuerste Heizölsorte dar. Im Schnitt kostet es rund 7 Cent mehr, als normales Heizöl. Aufgrund der höheren Herstellungskosten, sowie logistischer Parameter, wie gesonderter Transport und spezielle Lagerungsmethoden, ist der höhere Preis nicht zu vermeiden.

Einer der großen Vorteile von Bioheizöl ist dagegen, dass es nicht nur umweltfreundlicher, als normales Heizöl ist, sondern dass es, im Gegensatz zu anderen Heizöltypen, mit anderen Heizölen gemischt werden kann. Dennoch wird empfohlen, zunächst die vorhandenen Heizölreserven aufzubrauchen und dann erst den Tank vollständig mit Bioheizöl zu füllen. Um sicherzustellen, dass die eigene Heizung auch mit Bioöl betrieben werden kann, sollte gegebenenfalls der Hersteller kontaktiert und gefragt werden.

Heizen mit Erdwärme: in Sachsen immer beliebter

Eine gute Alternative für das Heizen mit Öl und Gas ist das Heizen mit Erdwärme. Es wird dabei mit einer Kombination aus Erdwärmesonden und Erdwärmekollektoren, sowie Wärmepumpen geheizt. Sonden und Kollektoren sind mit Frostschutzmittel gefüllte Rohre, die Energie aus dem Erdreich gewinnen. Die Wärmepumpe entzieht der Flüssigkeit die Wärme und erzielt durch Kompression ein deutlich höheres Temperaturvolumen. Die Wärme kann nun an die Fußbodenheizung geleitet werden oder als Warmwasser bereitstehen.

Noch gravierender als bei der Umstellung auf Bioöl, ist bei der Umstellung auf eine Erdwärmeanlage oder beim Neubau und einer solchen Anschaffung mit enormen Investitionskosten zu rechnen. Allerdings lohnt sich eine Erdwärmeanlage auf lange Sicht meist trotzdem, da die Verbrauchskosten gering sind und die Wärme aus der Erde ja nichts kostet. Wichtig ist, dass das Haus gut gedämmt ist, denn nur dann kann die Erde mitunter ganze 75% des Bedarfs für Heizung und Warmwasser liefern und umweltschonend wirken.

Das Heizen mit Erdwärme wird übrigens auch in Sachsen immer beliebter. Bereits im November 2015 betonte Umweltminister Thomas Schmidt die Bedeutung der Geothermie für den Energiesektor in Sachsen: "Es gibt mittlerweile 12200 Erdwärmeanlagen in Sachsen. Damit hat sich die Zahl der Anlagen seit 2005 mehr als vervierfacht. In den vergangenen beiden Jahren sind rund 1400 Erdwärmeanlagen hinzugekommen. Die Nutzung von Erdwärme hat sich in den zurückliegenden Jahren zu einer festen Größe im Energiemarkt entwickelt. Viele Sachsen heizen ihre Häuser heute ganz selbstverständlich mit Erdwärme."

Erdkollektoren gewinnen Wärme aus dem Erdreich, die mittels einer Wärmepumpe aufgenommen und an Heizung und Wasseranschlüsse im Haus geleitet wird.

Regeneratives Heizen

Weitere regenerative Heizmethoden sind auch in Leipzig und Dresdenauf dem Vormarsch. Die populärsten sollen in folgenden Überblick kurz erläutert werden:

Passive Solartechnik dagegen bezeichnet die Ausrichtung opaker Flächen, wie der Fenster usw. in der Art und Weise, dass bauphysikalisch über das Jahr hinweg mit einem Wärmeertrag zu rechnen ist, der höher ist als der Verlust durch die geringere Dämmwirkung gegenüber geschlossenen Außenwänden.

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