Mi, 30.11.2016 , 20:00 Uhr

Frust steigt - Deshalb haben Grundschullehrer in Leipzig gestreikt

Leipzig – In ganz Sachsen waren die Grundschullehrer am Mittwochmorgen dazu aufgerufen ihre Arbeit niederzulegen. Die Bildungsgewerkschaft GEW hatte ihre Mitgleider aufgerufen die ersten drei Unterrichtsstunden zu bestreiken.

Die Lehrerinnen und Lehrer fordern eine tarifliche Grundeingruppierung und eine Angleichung an die Gehälter von Lehrern anderer Schularten. Der Frust bei den Streikenden ist nach den gescheiterten Verhandlungen mit dem Freistaat Sachsen entsprechend groß.
Ab 2017 sind nach der neuerlichen Grundeingruppierung der Oberschullehrer, die Grundschullehrer die einzige Gruppe, deren Arbeit niedriger abgegolten wird.  Das sächsische Finanzministerium äußerte auf Anfrage: „Der Freistaat Sachsen ist als Mitglied der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) an die Satzung und die Beschlüsse der Mitgliederversammlung der TdL gebunden. Insofern wird die Aufnahme eigenständiger Tarifverhandlungen auf Landesebene zur Eingruppierung der Lehrkräfte an öffentlichen Schulen abgelehnt.“
Die Fronten scheinen somit vorerst verhärtet. Auf Lehrerseite wird jedenfalls erstmal nicht nachgegeben, wie es scheint. Die Lehrergewerkschaft beklagt zudem übervolle Klassen, sowie hohe Ausbildungs- und Integrationsverpflichtungen im Lehrerberuf. Bei der derzeitigen Konstellation ist wohl von weiteren Warnstreiks in den nächsten Wochen im Freistaat auszugehen.

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