Mo, 21.02.2022 , 15:54 Uhr

HC Elbflorenz Dresden besiegt Großwallstadt

Dresden - Mit Leidenschaft und dem Mohs-Faktor zum ersten Sieg 2022 - HC Elbflorenz Dresden besiegt Großwallstadt 

Die Geschichte der handballerischen Auseinandersetzungen zwischen dem HC Elbflorenz Dresden und dem TV Großwallstadt reicht bis in die 3. Liga zurück. Am 21. Spieltag der aktuellen Zweitligasaison kam nun ein weiteres Kapitel zu dieser Geschichte dazu. Das erste Erfreuliche gab es schon vor dem Spiel, denn mit 806 Zuschauern hatten noch einmal mehr Fans als zuletzt den Weg in die BallsportARENA gefunden. Die wurden dann vor allem in der Schlussphase zum Dresdner Faustpfand und bekamen bis in die letzten Sekunden hinein vieles geboten, was diesen Sport ausmacht.

Nach fünf Minuten konnte man beim Spielstand von 4:4 konstatieren, dass beide Teams wenig Anlaufzeit brauchten, um im Spiel zu sein. Dabei setzten beide Mannschaften auf das Tempospiel nach Torerfolg des Gegners oder Ballgewinn. Während der TVG aber seinen Schwung behielt – die Franken erzielten im ersten Spielabschnitt elf ihrer 15 Treffer durch ihr Tempospiel – gelang den Dresdnern dieses Kunststück nicht. Folgerichtig führten die Gäste nach knapp zehn Minuten mit 5:8. Aufgrund des frühen Rückstands nahm HCE-Trainer Rico Göde eine Auszeit. Aus dem kleinen Loch heraus halfen nun auch einige wichtige Paraden von Max Mohs im Dresdner Tor und so sah sich der TV Großwallstadt beim Spielstand von 8:8 seinerseits zu einer Auszeit gezwungen. Auffälligste Spieler beim HCE und beim TVG waren bis dahin die Rückraumspieler Ivar Stavast (HC) und Tom Jansen (TVG). Zudem war es bei den Tigern vor allem Max Mohs, der in der Mittelphase der ersten Halbzeit regelrecht das Tor „vernagelte“. So ermöglichte er dem HC Elbflorenz in Überzahl die 11:9 Führung (19. Minute). Wenig später erhöhte Julius Dierberg für die Hausherren sogar auf 12:9. Die Gäste blieben allerdings dran und profitieren dabei teilweise auch von glücklichen Treffern ihrerseits sowie drei Pfosten- bzw. Lattentreffern der Gastgeber. So gelang es dem TVG, in Überzahl spielend, in Minute 28 wieder auszugleichen (14:14). Nach einem schwachen Dresdner Abschluss konnten die Franken dann sogar 40 Sekunden vor der Halbzeitpause mit 14:15 in Führung zu gehen. Der HCE verpasste im Gegenzug den Ausgleich.

 

Nach dem Seitenwechsel konnte sich der HC Elbflorenz in der 33. Minute mit einem Treffer von Oskar Emanuel die Führung zurückholen (17:16).  Direkt im Anschluss eröffnete sich für die Dresdner, durch einen parierten Siebenmeter von Max Mohs, die Chance aufs 18:16. Die vergab das Team von Trainer Rico Göde jedoch und kassierte so im Gegenangriff das 17:17. Damit begann die zweite Halbzeit wie der erste Spielabschnitt - nämlich mit viel Tempo auf beiden Seiten. Zudem machte Max Mohs im HCE-Gehäuse dort weiter, wo er in den ersten 30 Minuten aufgehört hatte. Dies ermöglichte dem HC Elbflorenz trotz Unterzahl sogar die 19:17 Führung. Anschließend vergab man die Chance per Konter zum 20:17, weil auch TVG-Keeper Jan Steffen Minerva mehrfach stark parierte. So kam es nach einem erneuten Fehlversuch der Hausherren zum 19:18 durch Gästespielmacher Mario Stark und nach einem anschließenden Ballverlust sogar zum 19:19 per Konter. Zwei weitere technische Fehler nutzten die Gäste dann zum 19:20. Der HC Elbflorenz Dresden war nach der verpassten 3-Tore-Führung von der Rolle. So kassierte man erst das 19:21 und verwarf anschließend frei gegen TVG Keeper Minerva. Das zwang HCE-Trainer Rico Göde nach 45 Minuten zu einer Auszeit, die Wirkung zeigte. Innerhalb einer Minute gelang es den Dresdnern auf 21:21 auszugleichen. Nach dem Treffer zum 22:23 für den TVG verpassten es die Gäste zweimal aussichtsreich auf 22:24 zu erhöhen. Nach jeweils einem weiteren Fehlwurf auf beiden Seiten nutzte Lukas Wucherpfennig neun Minuten vor dem Ende die Möglichkeit zum 23:23 Ausgleich. Drei Minuten später war es dann Sebastian Greß, der den HCE mit 25:24 in Führung bringen konnte. Im Gegenzug nahm sich Tom Jansen aufgrund des drohenden Zeitspiels einen Verzweiflungswurf - der abgefälschte Ball trudelte unglücklich vorbei an Max Mohs ins Tor zum 25:25. Anschließend traf Lukas Wucherpfennig zum 26:25, und Mohs parierte zweieinhalb Minuten vor dem Ende erneut. Der HCE vergab allerdings gut 100 Sekunden vor dem Abpfiff die Möglichkeit auf eine Zwei-Tore-Führung. Zuvor hatte es schon lange keinen der über 800 Zuschauer mehr auf den Sitzen gehalten. Die Großwallstädter bekamen anschließend einen Siebenmeter zugesprochen und hatten so die große Chance auf den Ausgleich. TVG-Strafwurfschütze Pierre Busch setzte diesen allerdings eine Minute vor dem Ende am Tor vorbei. Dazu muss man sagen, dass eben jener Busch zuvor gleich mehrfach an Mohs gescheitert war. Gegen die offene Manndeckung der Franken traf dann Mindaugas Dumcius 20 Sekunden vor dem Ende zum entscheidenden 27:25. Der Rest war nur noch Ergebniskorrektur durch Großwallstadt zum 27:26 und unglaublicher Jubel auf den Rängen und der Platte.

 

Fazit: „Ich habe zu keinem Zeitpunkt im Spiel gedacht, dass wir heute verlieren… Es war auch draußen ein total anstrengendes Spiel für die Birne“, sagte TVG Trainer Ralf Bader nach dem Spiel. Vielleicht hätte HC Coach Rico Göde diese Aussage ebenso treffen können, denn es war ein enges und hochintensives Spiel, welches beide Mannschaften teilweise zwischen Genie und Wahnsinn zeigten. Insofern hätte die Partie auch anders ausgehen können. Während auf Seiten der Gäste ein bärenstarker Tom Jansen zwölf Treffer erzielte, war es auf Dresdner Seite Torhüter Max Mohs, der mit 14 Paraden einen ganz starken Tag erwischte. Für die Dresdner war es ein wichtiger Sieg zum Auftakt der schweren Englischen Woche mit Spielen gegen Essen (Auswärts) und Hüttenberg (Heim).

HC Elbflorenz Trainer Rico Göde nach dem Spiel: „Dieses Spiel hatte so viele Phasen. Phasen in denen ich uns gut fand und die Körpersprache absolut gestimmt hat. Phasen in denen wir die Halle gut abholen, aber eben auch Phasen, in denen wir auf einmal in acht Angriffen ein Tor werfen. In dieser Zeit hat uns Max natürlich geholfen. Es war insgesamt ein sehr intensives Spiel. Uns geht derzeit einfach auch nicht alles leicht von der Hand und wir müssen weiterhin hart arbeiten. Gefühlt sind wir heute auch im Angriff an vielen Dingen vorbeigelaufen. Aber am Ende zählt für mich die Einstellung und die Tatsache, dass wir uns aus der Schlussphase in Emsdetten etwas mitgenommen haben und heute weitergeführt. Ich denke für den neutralen Zuschauer war es ein hochinteressantes Spiel. Ich bin natürlich glücklich über die Punkte, denn sie tun uns sehr gut.“

 

Quelle: HC Elbflorenz / Wolfram Wegehaupt

 

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