Fr, 30.03.2018 , 12:05 Uhr

HC Elbflorenz marschiert - Derbysieg gegen Dessau vor Rekordkulisse

Dresden - Der HC Elbflorenz hat am Gründonnerstag in der rappelvollen Ballsportarena den Dessau-Rosslauer HV mit 24:21 (14:10) geschlagen und damit zwei weitere wichtige Zähler für den Klassenerhalt gesammelt.

 

Halle voll und HCE im Soll - Derbysieg vor Traumkulisse

Die Dresdner begannen wie die Feuerwehr und führten schon in der 5. Minute mit 5:1. Gästetrainer Uwe Jungandreas nahm dementsprechend eine Auszeit. Danach waren die Dessauer etwas besser im Spiel, schafften es aber in der 1. Halbzeit nie, die Dresdner wirklich in Verlegenheit zu bringen. So führte der HC in der 21. Minute durch einen Siebenmetertreffer von Tim-Philip Jurgeleit weiterhin mit 4 Toren (11:7). Zu diesem Zeitpunkt hatten die Sachsen schon den ersten Schock gut verdaut. Der in den ersten Minuten bravourös aufspielende HC-Spielmacher Roman Becvar musste schon in der 7. Minute verletzt raus. Er konnte leider nicht weiterspielen. Eine genaue Diagnose steht noch aus. Christian Pöhler sagte nach der Partie: „Ich hatte in der Situation keine Bedenken, dass es zu einem Bruch im Spiel kommt. Wir haben das super kompensiert. Wir sind da mittlerweile da sehr stabil.“ Für solche eine Stabilität steht z. B. Spielmacher Arseniy Buschmann, der nach seiner Einwechslung sofort im Spiel war und einige gute Aktionen zeigte. Bis zur Halbzeit blieb der Vorsprung von 4 Toren bestehen. Während die Torhüter beim DRHV im Wesentlichen die Bälle aus dem Tor holen mussten, konnte Mario Huhnstock mit 7 Paraden in den 1. Halbzeit voll überzeugen. Im Angriff konnten die Dresdner das Torewerfen auf verschiedene Schultern verteilen. Außerdem machten die Hausherren wenige leichte Fehler und wenn konnten die Dessauer durch ein an diesem Tag sehr fehlerbehaftetes Tempospiel daraus kaum Gewinn schlagen. So ging der HC verdient mit einer 14:10 Führung in die Pause.

In der 2. Halbzeit gab es lange das gleiche Bild, die Dresdner gaben klar den Ton an und die Biber wirkten wie kurzzeitig „trocken gelegt“. Die erste Auszeit in der 2. Halbzeit nahm Gästetrainer Uwe Jungandreas schon nach etwas mehr als 6 Minuten. Allein sein Team konnte zu diesem Zeitpunkt keinen Richtungswechsel vollziehen. Als der an diesem Tag beste HC-Torschützte Tim-Philip Jurgeleit – er traf achtmal vom Siebenmeterpunkt – in der 46. Minute zum 21:14 traf, bahnte sich für den Gast aus Sachsen-Anhalt ein kleines Debakel an. Der DRHV nahm erneut eine Auszeit. Danach besannen sich die Gäste etwas, auch weil der HC den Gegner mit dem Auslassen von klarsten Chancen noch ein wenig am Leben hielt. So vergaben die Hausherren in dieser Phase gleich zwei Strafwürfe und einen Hundertprozenter von Linksaußen. Demzufolge kamen die Biber zu einem 4:0-Lauf und hatten in der 52. Minute durch einen Treffer von Tomas Pavlicek von Rechtsaußen auf 21:18 verkürzt. In der Folge war es vor allem HC-Rückraumakteur Adrian Kammlodt den die Abwehr der Gäste nicht in den Griff bekam. Er konnte in dieser Phase gleich dreimal nur unfair gestoppt werden. Die dazugehörigen Strafwürfe verwandelte Tim-Philip Jurgeleit zweimal sicher und einmal mit etwas Glück. Tim-Philip Jurgeleit ist im Übrigen im Blick auf Dessau der „Heimderbyfaktor Nummer Eins“, denn solange er beim HC ist, hat der HC noch nie gegen Dessau zuhause verloren. In der restlichen Zeit brachte HC die Partie sicher nach Hause und feierte einen erneuten Heimsieg. Damit holten die Dresdner aus den letzten 6 Spielen starke 10:2 Punkte und sind seit 4 Spielen zuhause ungeschlagen. Insgesamt holten die Dresdner bisher schon 18 Punkte im neuen Dresdner Handballtempel BallsportARENA. Dabei soll natürlich nicht bleiben!

 

 

Fazit: Es war ein Derby, was von vorne bis hinten nur einen Sieger verdient hatte. Die Dessauer wirkten nicht krisenhaft, stecken aber in einer veritablen. Gästetrainer Uwe Jungandreas sprach dann nach dem Spiel auch von einer „Krise nach dem goldenen Herbst“. Im Derbymodus befanden sich auf Seiten der Bauhausstädter die Fans (Kompliment für die tolle Stimmung!) und auf dem Spielfeld durchgehend Florian Pfeiffer und Tomas Pavlicek, aber kein Team. Die Dresdner starteten gut und hatten dem Gegner damit anscheinend schon den entscheidenden Schlag versetzt. Im Gegensatz zum Gegner war der HC nämlich von der 1. Sekunde an im Derbymodus und agierte als Team. Vor einer überragenden Kulisse von 2581 Zuschauern (ausverkauft!), kam der HC nie wirklich in Gefahr. Mit nur 21 Gegentoren legten die Dresdner vor allem in der Defensive die Basis für den Erfolg. Da konnte man auch die eine oder andere kleine Schwächephase in der 2. Halbzeit verkraften. Auch weil die Dresdner wie so oft in letzter Zeit nie die Nerven verloren. HC-Coach Christian Pöhler sprach zurecht von einer „geschlossenen Mannschaftsleistung“ und Gästetrainer Uwe Jungandreas davon, dass man über die „Verdientheit des Sieges sich nicht zu unterhalten bräuchte“. 

Zum Schluss gilt es 2581mal danke zu sagen. Das schließt alle Fans, auch die der Gäste mit ein! Es war eine tolle und einem Derby angemessene Stimmung! Beide Trainer sprachen nach der Partie von einer tollen Stimmung in einer tollen Halle. Der Dresdner Handball bewegt und zwar emotional sowie die Leute in die Halle. Beides sind zentrale Vorrausetzungen, um „Gekommen um zu bleiben“ in die Tat umzusetzen!

Quelle: Wolfram Wegehaupt

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