Di, 05.06.2018 , 13:04 Uhr

Historisch wertvolle Grabmäler im Urnenhain Tolkewitz entdecken

Dresden - Im Urnenhain Tolkewitz an der Wehlener Straße befindet sich eine besondere Vielfalt an Bau- und Dekorationssteinen des frühen 20. Jahrhunderts. Mitarbeiter der Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen haben die Grabmäler untersucht. Dabei sind sie auf einige Überraschungen gestoßen. Welche das sind, erfahren Besucher am Donnerstag um 17 Uhr bei einer Führung. 

„Das wichtigste architektonische Element des Friedhofs ist das Grabmal“. Dieser Satz ist vom früheren Dresdner Stadtbaurat und Friedhofsreformer Paul Wolf (1879–1957) überliefert. Paul Wolf prägte maßgeblich die heutige Erscheinungsform des Urnenhains. Ziel seines Friedhofsplans war es, ein einheitliches Gesamtwerk von Baukunst, Gartenkunst und Friedhofsplastik unter Beachtung der natürlichen Gegebenheiten des Geländes zu schaffen. Heute gehört der Urnenhain zu den schönsten deutschen Friedhofsanlagen. Bei der Gestaltung von Grabmälern wirkten bekannte Architekten, Plastiker und Steinmetzmeister wie beispielsweise Peter Pöppelmann, Sascha Schneider, Max Hans Kühne, Georg Wrba, Arthur Selbmann, Rudolf Kolbe sowie Edmund Moeller.

Am Donnerstag, 7. Juni lädt der Urnenhain Tolkewitz 17 Uhr zu einer Führung zu kulturhistorisch wertvollen Grabmalen ein. Martin Kaden, Mitarbeiter der Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen, wird interessierten Besucherinnen und Besuchern besonders die im Kontext der Friedhofsreformbewegung verwendeten Grabmalgesteine erläutern. Die Vielfalt der angewandten Bau- und Dekorationsgesteine zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden von ihm und seinen Kollegen auf dem Urnenhain intensiv untersucht. Dabei gab es manche Überraschung!

Gleichzeitig informiert Friedhofsleiter Jens Börner über die historische Entwicklung der Feuerbestattung und stellt konkrete Beispiele für eine Grabpatenschaft vor. Der Eintritt ist kostenfrei. Treffpunkt ist am Haupteingang des Urnenhains, Wehlener Straße 15. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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