Fr, 18.10.2019 , 17:34 Uhr

Hobby-Soldaten spielen Völkerschlacht nach

Leipzig - Am Wochenende treffen sich wieder hunderte Historik-Fans und stellen die Völkerschlacht von 1813 südlich von Leipzig nach. Damit soll den Opfern gedacht werden. Hunderte "Hobby-Soldaten" sind bereits seit Freitag auf den Biwaks anzutreffen. Einer von ihnen ist der Leipziger Marc Rosenthal.

Noch ist Marc Rosenthal in zivil unterwegs. Doch spätestens am Samstag schlüpft er in die Rolle eines Soldaten der Völkerschlacht von 1813. Dabei hat der Leipziger eine ganz besondere Rolle: er ist Oberkommandeur der Allierten Streitkräfte.

"Das bedeutet, dass sozusagen auf meinen Schulter die ganze Verantwortung für die Gefechtsdarstellung liegt. Wir versuchen einen kleinen Teil der Völkerschlacht mit den vorhandenen Kräften darzustellen."

Im echten Leben ist Marc Rosenthal angehender Geschichtslehrer. Die Faszination am Reenactment, also das Nachstellen von historischen Ereignisen, hat ihn vor über 10 Jahren gepackt. "Ich bin 2006 nach Leipzig gezogen und hatte mir gedacht 'Hmm, Völkerschlacht'; hatte dann auch von diesem Hobby des Reeanctments gehört und wollte das auch gerne machen. Ich habe mir dann in Leipzig einen Verein gesucht und mich ihm angeschlossen."

Mehrmals im Jahr fährt Marc Rosenthal auf solche Events, um historische Ereignisse nachzuspielen. Er schätzt das gemeinsame Erlebnis und den Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten.

Die Vorbereitungen für die nachgestellte Völkerschlacht laufen an diesem Freitag auf hochtouren. Während auf der einen Seite die Zelte schon stehen, wird an anderer Stelle noch kräftig aufgebaut. Am Torhaus Dölitz entsteht eines der Biwaks für das Event. Hier halten sich mehrere hundert Teilnehmer auf und schlafen natürlich auch hier.

Wie das alles aussieht gibt es an diesem Samstag auf den Grundwiesen Liebertwolkwitz zu sehen. Die Darstellung des Gefechts beginnt um 14:30 Uhr. Bei der Völkerschlacht zu Leipzig standen sich im Oktober 1813 bis zu 600 000 Soldaten gegenüber. Österreicher, Preußen, Russen und Schweden fügten gemeinsam Napoleons Truppen die entscheidende Niederlage zu, die ihn zum Rückzug zwang. 92 000 Soldaten wurden getötet oder verwundet.

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