Do, 18.06.2020 , 18:28 Uhr

Hoffnung trotz nächstem Rückschlag beim Luisenhof

Dresden - Es ist bekannt, dass unter Corona viele Gastronomen gelitten haben. Nach den umfangreichen Lockerungen kann für die meisten Betriebe das Geschäft wieder anlaufen, doch schon steht wieder eine Hürde im Weg. Der Luisenhof, ein bekanntes Dresdner Restaurant muss bis zum nächsten Jahr auf die historische Standseilbahn verzichten, die normalerweise Dresdner und Touristen direkt vor die Tür befördert.

Der Luisenhof auf dem Weißen Hirsch in Dresden ist vielen Ortsansässigen ein Begriff. Geschäftsführer Carsten Rühle und seine Frau Caroline Rühle-Marten betreiben gemeinsam das Restaurant seit über zwei Jahren. Viele Besucher nutzen die historische Standseilbahn, die nun restauriert wird.

Der gelernte Koch erklärt, es gäbe schon seit jeher eine Synergie zwischen dem Betrieb der Standseilbahn und des Luisenhofs. Beide würden sogar 2020 das 125-jährige Jubiläum feiern. Die Gäste könnten normalerweise von der Bergstation der Bahn einfach über die Straße zum Luisenhof gehen.

Er wusste, dass das Geschäft ohne die Bahn ab Juni 2020 schwierig wird. Durch das Coronavirus musste er im März schließen, bei weiterlaufenden Kosten. Damit sind wichtige Einnahmen an den Oster- und Maifeiertagen weg gefallen. Auch die Wiedereröffnung nach den Lockerungen lief nicht wie geplant. Rühle sagt, er hätte in der ersten Woche nach dem zweimonatigen Stillstand mit mehr Zulauf gerechnet. Er beschreibt es als 'Grundangst' vor Corona. In den letzten 14 Tagen hätte der Zulauf wieder zugenommen, aber ohne Standseilbahn müssen die Gäste andere Wege finden.

Diese Wege gibt es sogar schon. Die Dresdner Verkehrsbetriebe haben einen Ersatzverkehr bereit gestellt und Familie Rühle bietet auch einen eigenen, kostenlosen Shuttleservice an. Doch diese Lösungen werden die Standseilbahn mit 40 Plätzen nicht ersetzen können, ergänzt Rühle. Ein weiterer wirtschaftlicher Tiefschlag war der Ausfall vieler Feierlichkeiten.

Die Geschäftsführerin und gelernte Restaurantfachfrau Caroline Rühle-Marten sagt, sie wäre seit der Schließung aufgrund von Corona rund um die Uhr am Telefonieren gewesen. Viele Verträge für Hochzeiten und Geburtstage seien schon geschlossen worden. Sie ist den Gästen aber dankbar, denn die Veranstaltungen seien nicht gänzlich abgesagt, sondern nur geschoben worden.

Für den Rest des Jahres müssen die Geschäftsführer ihre Finanzen und den Personaleinsatz gut planen. Die normalerweise 400 Plätze wurden auf 60-70% reduziert, dazu wird permanent auf das Hygienekonzept geachtet. Auch wenn 2020 schwierig wird, bleibt Rühle-Marten zuversichtlich. Sie erklärt weiterhin, sie und ihr Mann würden sich immer Gedanken über die Zukunft ihres Geschäftes machen. Doch mit Blick auf das nächste Jahr hätte Sie positive Gefühle, da die meisten ausgefallenen Veranstaltungen hoffentlich nachgeholt werden.

Bis es jedoch soweit ist, hofft Familie Rühle auf den Besuch der Dresdner, die an der 125-jährigen Geschichte des Luisenhofs vielleicht sogar schon in der Vergangenheit teilhaben durften.

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