Fr, 08.06.2018 , 17:31 Uhr

In Dresden sind die Panzer los

Dresden - Von Hubschraubern über Panzern und Geländefahrzeugen bis hin zum Heeresmusikkorps und der klassischen Erbsensuppe: Nach Leipzig 2015 und Frankenberg 2016 findet der Tag der Bundeswehr nun zum ersten mal auch in der sächsischen Landeshauptstadt statt. Damit ist Dresden einer von 16 Orten in ganz Deutschland, die am Samstag die Kasernentore öffnen.

Auf dem Gelände der Graf-Stauffenberg-Kaserne und des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr werden am Samstag, dem 9. Juni, zwischen 10 Uhr und 17 Uhr, unter anderem der Kampfpanzer Leopard, der Schützenpanzer Marder, verschiedene Sanitätsfahrzeuge und ein umfangreiches Programm zu sehen sein.

Dazu gibt es Action: Vorführungen mit dem Brückenlegepanzer und anderen schweren Fahrzeugen sowie vielfältige Technik der Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks und des Deutschen Roten Kreuzes. Historische Kasernenführungen durch die sächsische Militärgeschichte gehören außerdem zum Programm.Besondere Höhepunkte des Tages sind unter anderem Überflüge des Militärtransportflugzeugs A400M (um 11:40 Uhr), eine Ansprache der Bundesministerin der Verteidigung, übertragen auf Großleinwand (um 14:20 Uhr) sowie ein Konzert des Heeresmusikkorps Veitshöchheim (um 13:15 - 14:00 Uhr) runden den Tag ab.

Außerdem kommt der Hubschrauber H145M zum Einsatz.
Der H145 M ist der jüngste Hubschrauber der Bundeswehr und zeitgleich einer der modernsten weltweit. 15 Exemplare wurden zwischen 2015 und 2017 angeschafft. Eingesetzt werden die leichten Mehrzweckhubschrauber, um die Spezialkräfte dorthin zu bringen, wo sie eingesetzt werden.

Er zeichnet sich durch hohe Beweglichkeit, Vielseitigkeit und weltweite Einsetzbarkeit aus.

Die Offizierschule des Heeres ist die zentrale Ausbildungsstätte für die Offiziere. Aktuell befinden sich hier ca. 600 Lehrgangsteilnehmer. Insgesamt werden 2018 über 5000 Personen das Ausbildungszentrum an der Marienallee besucht haben.

Das Militärhistorische Museum ist das kulturelle Aushängeschild der Bundeswehr und wird sich ebenfalls am Festtag beteiligen. Neben den Ausstellungen wartet ein ungewöhnliches Programm auf die Besucher. Hier präsentiert sich das Kommando Spezialkräfte (KSK) des Heeres, die Spezialkräfte der Luftwaffe und die Kampfschwimmer der Marine erstmals umfangreich der Öffentlichkeit. In kommentierten dynamischen Vorführungen "Das KSK in action" (Beginn um 12:15 und um 15 Uhr) wird das Befreien von Menschen aus einem Gebäude gezeigt.

Ganztägige statische Ausstellungen thematisieren die Entstehung der Spezialkräfte, ihren Auftrag sowie ihre Ausbildung, Ausrüstung und Bewaffnung. In einem eigenen Ausstellungsbereich des Museums werden erstmals Auszüge aus der Operationsgeschichte des KSK mit Originalobjekten und visualisierten Zeitzeugeninterviews dargestellt.

Am Beispiel von drei Einsätzen aus der erlebnisreichen Geschichte des KSK wird dem Besucher ein Eindruck von Operation selbst und den besonderen Anforderungen an die Soldaten vermittelt.

In einer abschließenden Podiumsdiskussion (Beginn 16:00 Uhr) werden unter anderem Aspekte wie Geheimhaltung, parlamentarische Kontrolle, Tradition und die Belastungen der Soldatinnen und Soldaten thematisiert.

Mahnwache gegen „Tag der Bundeswehr“

Neben vielen Veranstaltungen und Aktionen, äußern zeitgleich einige Kritiker ihren Sorgen in Form einer Mahnwache. Der Friedensbeauftragte der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsen Michael Zimmermann setzt mit verschiedenen Konfessionen aus Dresden einen Kontrapunkt zu den Angeboten der Bundeswehr vor dem Militärhistorischem Museum. Außerdem wird an die hingerichteten Desateure des Zweiten Weltkriegs gedacht. Die Mahnwache findet von 10 - 16 Uhr statt und klagt die Anwerbung von Minderjährigen zur Bundeswehr und die Vorführung von Kriegsgeräten an.

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