Di, 26.04.2022 , 06:30 Uhr

In Zwickau sollen die höchsten Windräder Sachsens entstehen

Sachsen- Am Rand von Zwickau im Ortsteil Mosel gehen die höchsten Windräder im Freistaat in Betrieb.

Rund neun Jahre lange hat die Planung gedauert. Im Juni ist es soweit. Beide Anlagen werden eine Gesamthöhe von 244 Meter haben. Jährlich sollen sie 24 Millionen Kilowattstunden Strom liefern. Etwa 6800 Haushalte könnten damit versorgt werden, sagte Projektleiter Jörg Heilmann am Montag bei einer Besichtigung mit Energie- und Umweltminister Wolfram Günther. Zugleich beklagte er hohe bürokratische Hürden für die Errichtung solcher Anlagen. Im Vergleich der Bundesländer seien die Verfahren dazu in Sachsen besonders schwierig und langwierig, kritisierte er.

In den vergangenen Jahren habe es hierzulande eine Tradition des Verhinderns von Windrädern gegeben, räumte Günther ein. «Doch die Energiewende ist inzwischen eine knallharte Standortfrage geworden.» So wollten immer mehr Unternehmen klimaneutral produzieren. Zudem zeige der Krieg in der Ukraine, dass mehr Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern eine Frage der nationalen Sicherheit sei. Günther versprach, den Ausbau erneuerbarer Energien in Sachsen zu beschleunigen. So werde die finanzielle Beteiligung der Kommunen die Akzeptanz für solche Projekte erhöhen, sagte er. «Wir brauchen sehr viele Windräder und das sehr viel schneller.»

In Sachsen gibt es nach Auskunft des Ministeriums 874 Windräder mit einer Leistung von 1278 Megawatt. Voriges Jahr war lediglich eine neue Anlage gebaut und 11 abgebaut worden. Für dieses Jahr sind derzeit 13 im Bau oder geplant mit einer Leistung von 68,8 Megawatt.

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