Mo, 27.01.2020 , 17:54 Uhr

"indymedia"-Demo: Polizei zieht Bilanz

Leipzig - Scherben auf dem Boden, rausgerissene Pflastersteine und Farbspuren: Noch immer sind die Auswirkungen der Demonstration vom Samstagabend sichtbar. 

Unter dem Motto "Den autoritären Staat angreifen!" zogen am Wochenende über 1600 Menschen vom Bundesverwaltungsgericht über die Karli bis nach Connewitz. Grund der Demo war das Verbot der Onlineplattform "linksunten.indymedia.org". Was als eigentlicher Protest für die Pressefreiheit begann, wandelte sich im Verlauf der Demo in Gewalt um. Sowohl gegen Sachen als auch gegen Menschen. Nach Angaben der Polizei wurden 13 Polizisten verletzt von denen einige noch nicht dienstfähig sind. Verletzte Demonstranten sind der Polizei nicht gemeldet worden. Anders als in der Silvesternacht, verfolgte die Polizei dieses Mal eine deeskalierende Taktik.

Gewalt ging nicht von allen Demonstranten aus
Am Samstagabend wurden sechs Demonstranten festgenommen. Fünf davon sind in NRW gemeldet, nur einer in Leipzig. In den Gesichtern vieler Demoteilnehmer konnte man angesichts der Gewalt nur Unverständnis sehen. Denn: Die Gewalt ging nur von einigen Dutzend Menschen aus, der Großteil äußerte friedlich seine Meinung. Auch Franziska Riekewald von den Linke kann den unkontrollierten Verlauf der Demonstration nicht verstehen. "Dass es dann trotzdem einige Personen geschafft haben die Haltestellen und den Konsum zu verwüsten, sowie die Polizist*innen mit Steinen anzugreifen, das hat mich dann schon erschrocken.", so Riekewald.

 

Am Mittwoch soll über das Verbot der Online-Plattform im Bundesverwaltungsgericht verhandelt werden. Das Gebäude ist immer noch umzäunt und wird überwacht. Auch für diesen Tag ist eine Kundgebung angemeldet.

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