Do, 07.09.2017 , 19:50 Uhr

INTAP - In der Landeshauptstadt wächst die Konkurrenz um Arbeitskräfte

Dresden – Neben Kunst und Kulturmetropole, Vorzeige-Elektromobilitätsstadt oder Zukunftsstadt ist Dresden vor allem auch Wissenschaftshochburg. Mit Bosch und Philip Morris sind seit dem Sommer zwei Weltkonzerne bestrebt Standorte in der Elbmetropole auf- oder auszubauen. Zunehmend müssen hiesige Unternehmen um die besten Arbeitskräfte Wetteifern. Das internationale Talente Projekt Dresden – INTAP – fragte so in einer Podiumsdiskussion am Mittwochabend: Bosch kommt – und Fachkräfte gehen?

Dresdens Universitäten und Forschungseinrichtungen bilden viele Studierende und Promovierende aus, zunehmend auch mit internationalem Hintergrund. Viele bleiben nach ihrem Abschluss in der Elbmetropole für Jobs in der hiesigen Wirtschaft. Doch auch viele verlassen Dresden für lukrative Stellen in anderen Großstädten in Deutschland und der Welt. Seit Ende Juni ist bekannt – Bosch investiert eine Milliarde Euro in eine Chipfabrik. Auch der amerikanische Tabakkonzern Philip Morris baut ein neues Werk für eine Verdampfer-Zigarette. Das ist lukrativ für die Landeshauptstadt. Oberbürgermeister Dirk Hilbert erwartet mit Blick auf Wirtschafts- und Bevölkerungsentwicklung in den kommenden Jahren eine Entwicklung, die Leipzig in den vorangegangenen Jahren vorgelegt hat. Der Wettbewerb um beste Arbeitskräfte verschärft sich – gerade für kleine und mittlere Unternehmen.
Das „Internationale Talenteprojekt für Dresden“ (Intap) hat am Mittwochabend zur Podiumsdiskussion geladen, um zu erörtern, inwiefern Dresden auf den steigenden Bedarf von Fachkräften gerüstet ist. Für Impulse sorgte dabei unter anderem Marcus Stein, Geschäftsführer von Watttron, ein Start-Up aus Dresden. Mit seinem intelligenten Heizsystem räumte das Unternehmen kürzlich den futureSAX Ideenpreis 2017 ab. Daneben reflektierte Dr. Das Shrada, Wissenschaftlerin am Max-Planck Institut, die Probleme einer gut ausgebildeten zugewanderten Fachkraft. Laufende Projekte für die bessere Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft erläuterte Katrin Jordan von der Graduiertenakademie der TU-Dresden.
Die Veranstaltung war gewissermaßen der Projektstart für Intap. In den nächsten Monaten möchte das Talenteprojekt über verschiedene Veranstaltungen Akademiker, Unternehmer und Forschungseinrichtungen zusammenbringen, um mehr kluge Köpfe in Dresden zu halten. Dabei ging es in der Auftaktveranstaltung im Verlauf des Abends immer weniger um die Probleme der Akademiker als zunehmend um den steigenden Wettbewerbsdruck zwischen Unternehmen. Projektträger von Intap ist „Scientists into Business“. Vorsitzende Ankre Wagner ist angesichts des vollen VDW-Seminarraums in der Yenidze nicht nur organisatorisch, sondern auch inhaltlich vollkommen zufrieden.

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