Fr, 21.02.2020 , 17:32 Uhr

Japanischer Orden für Peter Schreiers Familie

Dresden - Eine späte Ehrung für den weltbekannten Tenor und Dirigenten Peter Schreier. Am Freitag ist der japanische "Orden der aufgehenden Sonne am Band" an seine Familie übergeben worden. Schreier wurde bereits im Oktober 2019 mit dem Orden von der japanischen Regierung geehrt. Leider verstarb er am 25. Dezember 2019, weshalb seine Familie ihn nun entgegen nahm.

Takeshi Yagi, Botschafter von Japan in der Bundesrepublik Deutschland sagt, es wäre natürlich schöner gewesen, die Auszeichnung direkt an Peter Schreier überreichen zu können. Der Tod von Schreier sei schmerzhaft gewesen, aber er freue sich trotzdem, den Orden der Familie gegeben zu haben.

Peter Schreier hat Japan zwischen 1974 und 2005 über 30 mal besucht. In dieser Zeit trug er viel zur Verbesserung der klassischen Musik in Japan bei, so Takeshi Yagi. Sein Tenorgesang begeisterte die Menschen und er hatte sogar einen Fanclub. Eine große Leistung, erklärt der Botschafter, sei die Ausbildung japanischer Musiker durch Peter Schreier. Daher auch die Ehrung mit dem Orden.

Takeshi Yagi erklärt, dieser Orden wird nur Persönlichkeiten verliehen, die einen großen Dienst für Japan und die Beziehungen zu Japan geleistet haben. Die japanische Regierung gibt diesen Orden mit einer Urkunde aus, auf der der Stempel des Kaisers, sowie die Unterschrift des Japanischen Premierministers abgebildet sind.

In Dresden war Schreier durch das Mitwirken im Dresdner Kreuzchor, in der Oper und seiner Interpretation als Dirigent bekannt. 2016 wurde Schreier für sein Lebenswerk und Schaffen als Dirigent mit dem Kunstpreis der Landeshauptstadt Dresden ausgezeichnet. Nicht nur seine Musik bleibt den Dresdnern im Gedächtnis. Annekatrin Klepsch, Kulturbürgermeisterin von Dresden, spricht darüber, dass seine Persönlichkeit prägend war. Sie bezeichnete ihn als "zugewandten Künstler", der in Dresden viel bewirkt hat, wie zum Beispiel sein Wissen und Können an die jüngeren Generationen weiter zu geben. Davon hätten viele heutige Musiker profitiert, so Klepsch.

60 Opernpartien und über 300 aufgenommene Schallplatten hat Peter Schreier hinterlassen, mit denen er Musikliebhaber in Erinnerung bleiben wird.

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