Di, 26.03.2024 , 12:07 Uhr

So kriminell ist Sachsens Landeshauptstadt

Jugendgewalt und Drogenhandel in Dresden auf dem Vormarsch - Polizei veröffentlicht Kriminalitäts-Statistik

Dresden - Die polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2023 in Dresden zeigt ein differenziertes Bild der Kriminalitätsentwicklung in der Landeshauptstadt. Mit 47.439 registrierten Straftaten der Allgemeinkriminalität bleibt die Kriminalität insgesamt auf dem Niveau der Vorjahre, jedoch mit einigen signifikanten Veränderungen in bestimmten Deliktbereichen. Sachsen Fernsehen fasst zusammen.

Dresdens Polizeipräsident Lutz Rodig sagt zur am Dienstag veröffentlichten Statistik:

„Die Kriminalität lag im vergangenen Jahr auf dem Niveau der Jahre 2018 bis 2022. Das Jahr 2021 war Corona bedingt ein statistischer Ausreißer. Zur Einordnung: In den Jahren vor 2018 lagen die Fallzahlen der Gesamtkriminalität in Dresden noch regelmäßig über 55.000 - das heißt, 15 bis 20 Prozent höher als im vergangenen Jahr. Damit gehört Dresden weiter zu den sichersten Großstädten in Deutschland.“

Raubstraftaten nehmen zu

Deutlich angestiegen sind Raubstraftaten, die um 34,8 Prozent auf 496 Delikte zugenommen haben. Der Polizeipräsident betonte, dass die Einrichtung der Soko Iuventus sowie verstärkte Fahndungsaktivitäten im grenznahen Raum zu einem positiven Trend geführt haben, mit rückläufigen Fallzahlen in diesen Phänomenbereichen seit Herbst 2023.

Jugendliche werden krimineller

Besonders besorgniserregend ist der Anstieg der Jugendkriminalität um 4,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Jugendliche sind vermehrt in Diebstahlsdelikte, einfachen Körperverletzungen und Raubstraftaten verwickelt. Die zentrale Bearbeitung dieser Fälle durch die Sonderkommission Iuventus hat es ermöglicht, effizienter gegen jugendliche Gewaltstraftäter vorzugehen.

Ein weiterer auffälliger Trend ist laut der Statistik der Anstieg von tatverdächtigen Kindern, insbesondere bei Diebstahlsdelikten, Körperverletzungen und Sachbeschädigungen.

Ein signifikanter Anstieg ist laut Polizei auch bei "nichtdeutschen Tatverdächtigen" zu verzeichnen, die 32,5 Prozent aller ermittelten Tatverdächtigen ausmachen. 

Über die Hälfte der Straftaten aufgeklärt

Aufgeklärt wurden insgesamt 29.349 Straftaten , was einer Aufklärungsquote von 56,6 Prozent entspricht. Dies stellt eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr dar.

Die Gewaltkriminalität erreichte mit 1.827 Fällen den höchsten Stand der letzten zehn Jahre. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg bei gefährlichen und schweren Körperverletzungen sowie bei Raubstraftaten.

Dealer in der Dresdner Innenstadt 

Die Drogen-Kriminalität bleibt auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr, wobei insbesondere die Prager Straße und der Wiener Platz als Schwerpunkte gelten. Die verstärkte Präsenz- und Ermittlungsarbeit in diesen Bereichen zeigt erste Erfolge.

Cybercrime-Straftaten steigen stark an

Die Cybercrime, also Kriminalität im Internet, ist hingegen stark angestiegen, mit einem Anstieg um 40,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Vor allem Computerbetrug ist hierbei ein häufiges Delikt.

Insgesamt zeigt die Kriminalitätsstatistik für Dresden im Jahr 2023 einige besorgniserregenden Trends, jedoch auch positive Ansätzen in der Bekämpfung bestimmter Deliktbereiche.

Zur Übersicht